Der gesellschaftliche Wandel hat auch das Bildungswesen in Bayern vor neue Herausforderungen gestellt. Der als notwendig erkannte Reformprozess wurde zügig eingeleitet und erfolgreich umgesetzt. Das Gymnasium wurde auf acht Jahre verkürzt, sein Bildungs- und Erziehungsauftrag den veränderten Gegebenheiten angepasst und sein Erscheinungsbild modernisiert. Der Lehrplan des bayerischen Gymnasiums ist vor allem auf die Vermittlung und Sicherung des Grundwissens sowie die Stärkung von Kernkompetenzen bei unseren Schülerinnen und Schülern ausgerichtet. Er ist damit der Idee des outputorientierten Unterrichtens verpflichtet. Um diesem Perspektivenwechsel gerecht zu werden, ist eine konsequente Ausrichtung des Unterrichts auf Grundwissenssicherung und Kompetenzerwerb notwendig. Dies erfordert eine entsprechende Planung und Durchführung sowie eine differenzierte Wahrnehmung individueller Lernfortschritte der Schüler. Bei der Umsetzung dieser Ziele holen unsere Lehrkräft in ihrer täglichen Arbeit nbsp;die jungen Menschen bei ihren Stärken ab, sie fördern sie bei vorhandenen Schwächen und erziehen sie zu selbständigen und verantwortungsvollen Persönlichkeiten.
Neben dem Fachunterricht leisten auch die Intensivierungsstunden und außerunterrichtlichen Aktivitäten einen wesentlichen Beitrag zu Bildung und Erziehung. Auf der Basis einer bewussten Wertorientierung erwerben unsere Schülerinnen und Schüler das Wissen und Können, das ihnen eine erfolgreiche Gestaltung ihrer Zukunft ermöglicht. Im Zentrum gymnasialer Bildung stehen weiterhin neben der Persönlichkeitsbildung die Vermittlung einer umfassenden Allgemeinbildung sowie die für die Aufnahme und Bewältigung eines Studiums notwendigen Kompetenzen. Durch seine Ausrichtung auf lebenslanges Lernen schafft der Lehrplan die Grundlage dafür, dass das bayerische Gymnasium seine anspruchsvollen Zielsetzungen verlässlich erreicht.
Das Gymnasium bietet den jungen Menschen von Beginn an die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktsetzung gemäß ihren persönlichen Begabungen und Interessen. Dies findet seine Fortsetzung und seinen Abschluss in der neu gestalteten Oberstufe, in der eine gezielte und intensive Vorbereitung auf Studium und Beruf erfolgt. Eine Besonderheit sind dabei die beiden Seminare, in denen die personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen vertieft werden, die für die spätere Weiterbildung an der Hochschule und im Beruf unerlässlich sind. Im Mittelpunkt stehen hier praktische und lebensnahe Erfahrungen in enger Kooperation mit außerschulischen Partnern.
Damit wird ein weiteres Kapitel in der erfolgreichen Geschichte des bayerischen Gymnasiums als einer der tragenden Säulen des gegliederten Schulwesens geschrieben.
München, im März 2009
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Dr. Ludwig Spaenle
Bayerischer Staatsminister
für Unterricht und Kultus |
Dr. Marcel Huber
Staatssekretär im Bayerischen
Staatsministerium für Unterricht
und Kultus |