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An relevanten Texten bedeutender römischer Historiographen, Redner und Philosophen (z. B. Livius, Tacitus, Cicero, Sallust) lernen die Schüler nicht nur rein geschichtliche Abläufe, sondern auch deren geistige Einordnung und Wertung kennen, sodass im Rahmen der Lektüre zugleich geschichtsphilosophische Propädeutik stattfindet.
Die staatstheoretischen Schriften von Cicero (de re publica) und Augustinus (de civitate dei) spielen die verschiedenen Staatsverfassungen und ihre negativen Entwicklungsformen durch (Demokratie, Ochlokratie, Monarchie, Tyrannis, Aristokratie, Oligarchie), Ausblicke auf spätere Staatskonzeptionen (Thomas Hobbes) bzw. Utopien (Thomas Morus, Tommaso Campanella) zeigen den Schülern die Rezeption und Weiterentwicklungen antiker Ideen auf.
Die Beschäftigung mit den politischen Institutionen und gesellschaftlichen Schichten Roms in den Phasen der Königszeit, der Republik und der Kaiserzeit schärft ihr Bewusstsein für politische und soziale Sachverhalte und lässt sie diese in Bezug zur eigenen (politischen) Gegenwart setzen. Eine derartige Reflexion (durchaus auch angeregt durch die satirische Brechung dieser Themenbereiche) bringt die Schüler dazu an, eigene Positionen, aber auch die Frage nach politischem oder sozialem Engagement zu überdenken.