E
In lateinischer Sprache und Kultur begegnen die Schüler einer fremden vergangenen Welt, die sie zu Vergleichen mit ihrer Gegenwart und Gesellschaft herausfordert. Dabei stellen sie diametrale Gegensätze, oft aber auch überraschende anthropologische Konstanten zu unserer heutigen Lebenswirklichkeit fest.
So gelingt es dem Fach Latein, auch in Zusammenarbeit mit anderen Fächern wie z. B. Griechisch oder Geschichte, eine ausschließlich gegenwartsbezogene Sichtweise der Welt zu vermeiden und damit einen wesentlichen Beitrag für die Schaffung eines historischen Bewusstseins zu liefern.
Erst in steter Auseinandersetzung mit lange Zurückliegendem sind die Schüler in der Lage zu ermessen, von welchen Voraussetzungen ausgehend und in welch mannigfaltigen Prozessen ihre Gegenwart zu dem geworden ist, was sie ist. Gerade in der Beschäftigung mit zum Denken herausfordernden Ideen und Konzepten wie beispielsweise der antiken Philosophie oder Staats- und Gesellschaftstheorie lernen sie exemplarisch ein Denken in Alternativen.
Darüber hinaus üben sie sich darin, differenziert Stellung zu verschiedenen geistigen Entwürfen zu beziehen und in produktiver Auseinandersetzung mit ihnen eine eigene Haltung zu entwickeln. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung dar.