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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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Der Unterricht baut auf Kenntnissen, Fertigkeiten und Grundhaltungen auf, welche die Schüler beim Erlernen der ersten Fremdsprache erworben haben. Grundsätzlich findet der Unterricht in der Zielsprache statt. Sprachreflexion und Sprachvergleich stehen im Dienst des systematischen Aufbaus kommunikativer Kompetenz. In der Eingangsphase lernen die Schüler, alltägliche, noch wenig komplexe Situationen in mündlicher und schriftlicher Kommunikation zu bewältigen. Zur Erweiterung ihrer interkulturellen Kompetenz lernen sie die Grundzüge der französischen Gesellschaft kennen. Sie begegnen französischer Kultur, gewinnen einen Eindruck von der internationalen Verbreitung und der Bedeutung des Französischen und entwickeln Freude am Umgang mit dieser Sprache.
In der Eingangsphase erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
- die kommunikativen Fertigkeiten und sprachlichen Mittel zur elementaren Sprachverwendung entsprechend der Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens
- die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur inhaltlichen Erschließung sowie zur Erstellung kürzerer einfacher Texte befähigen
- erste Grundkenntnisse über Alltagskultur und Geographie Frankreichs sowie weiterer französischsprachiger Länder bzw. Regionen in Europa; Aufgeschlossenheit für kulturelle Unterschiede
- Transfer der bereits erworbenen grundlegenden Lernstrategien und Arbeitstechniken
1. Sprache
Die Schüler üben intensiv das Hörverstehen und die mündliche Ausdrucksfähigkeit, insbesondere auch eine korrekte Aussprache und Intonation. Sie erwerben einen grundlegenden Alltagswortschatz, lernen wichtige grammatische Strukturen kennen und lernen, einfache schriftliche Äußerungen zu verstehen und zu verfassen.
Kommunikative Fertigkeiten
Hörverstehen
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einfache, langsam gesprochene und deutlich artikulierte Äußerungen, Fragen und Aufforderungen in alltäglichen Kommunikationssituationen global und in wichtigen Details verstehen
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bei Hör- und ggf. Hör-/Sehmaterial: einfache Äußerungen im français standard zu vertrauten Themen in Grundzügen verstehen, gelegentlich auch mit Strukturen des français parlé
Mündliche Ausdrucksfähigkeit
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elementare und häufig vorkommende Kommunikationssituationen in sprachlich angemessener Form bewältigen
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sich in einfacher Weise über Vorlieben, Gewohnheiten und Befindlichkeiten äußern
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mit einfachen Mitteln Personen vorstellen und Gegenstände beschreiben; Ereignisse erzählen bzw. berichten
Leseverstehen
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einfache und klar strukturierte, ggf. auch authentische Texte zu alltäglichen Themen global und in wichtigen Details verstehen
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verschiedenartigen Texten zu vertrauten Themen gezielt Information entnehmen (selektiv lesen)
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bekannte Texte in angemessenem Tempo, unter sorgfältiger Berücksichtigung von Artikulation und Intonation sinndarstellend vorlesen
Schriftliche Ausdrucksfähigkeit
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Personen, alltägliche Situationen, Gegenstände sowie Vorlieben und Gewohnheiten in einfacher Weise beschreiben
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Dialoge verfassen
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gegenwärtige und vergangene Ereignisse, auch Vorhaben in naher Zukunft, in einfachen, zusammenhängenden Sätzen darstellen
Sprachmittlung
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einen einfachen Inhalt dolmetschend vermitteln
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einfache Inhalte und kurze Mitteilungen aus dem Alltagsbereich sinngemäß ins Französische übertragen
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ggf. auf kontrastive Sprachbetrachtung angelegte Textvorgaben ins Französische übersetzen
Sprachliche Mittel
Aussprache und Intonation
Wortschatz und Idiomatik
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die zur Bewältigung der genannten kommunikativen Aktivitäten und der ausgewiesenen Themenbereiche notwendigen Wörter und Wendungen kennen und in eigenen Äußerungen gebrauchen: Wortschatz aus den Themenbereichen Alltag, Familie, Herkunft, Wohnung, Schule, Kleidung, Freizeit, Reise; Wendungen zur Kommunikation im Unterricht, erster Wortschatz zur Worterklärung, wichtige grammatische Fachbegriffe; besondere Pluralformen, Grundzahlen (Zahlen ausschreiben: bis 20), Ordnungszahlen bis 20, Datum und Uhrzeit, wichtige Bruchzahlen und Mengenangaben, Fragepronomen, Konjunktionen und Präpositionen; einzelne, häufig gebrauchte Formen des conditionnel (z. B. je voudrais), ggf. einzelne, häufig gebrauchte Formen des subjonctif (rezeptiv)
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die Bedeutung unbekannter Wörter mit Hilfe des Transfers aus anderen Sprachen, wichtigen Wortbildungsregeln bzw. aus dem Kontext erschließen; häufig gebrauchte Adverbien
Grammatik
- folgende Strukturen kennen und in eigenen Äußerungen gebrauchen:
- Syntax: Aussage, Aufforderung, Ausruf, Frage mit est-ce que, Intonations- sowie einfache Inversionsfrage mit nominalem Subjekt; Nebensätze mit Konjunktionen, sowie Relativsätze mit qui, que und où; indirekte Rede ohne Zeitverschiebung; Stellung eines Objektpronomens beim Verb
- Verb: Präsensformen der Verben auf -er, -re, -ir sowie häufig gebrauchter unregelmäßiger und reflexiver Verben; passé composé (auch mit vorausgehendem objet direct); häufige Imperativformen; futur composé, Verneinung
- weitere Wortarten: Singular und regelmäßiger Plural des Substantivs; bestimmter und unbestimmter Artikel, Teilungsartikel, Possessiv-, Demonstrativbegleiter; Personal- und Objektpronomen; Adverbialpronomen y und ggf. en; Adjektiv: Formen und Stellung
Sprachreflexion
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Gesetzmäßigkeiten von Lautung und Schreibung kennen
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Transfermöglichkeiten aus anderen Sprachen erkennen und nutzen
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sich ggf. Interferenzen bewusst machen, die durch die Kenntnis anderer Sprachen auftreten können
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die Herkunft des Französischen und seine Zugehörigkeit zur romanischen Sprachfamilie kennen
2. Umgang mit Texten und Medien
Die Schüler erwerben im ersten Lernjahr mit meist kurzen und einfachen, später z. T. auch (gekürzten) authentischen und etwas komplexeren Texten Techniken der Texterschließung und -erstellung. Landeskundlich relevante Themen in Form von Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexten sollen ihr Interesse an der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit des französischen Sprach- und Kulturraum wecken. Dabei kommen den Kollegschülern ihre Lebenserfahrung und ihr fortgeschrittenes Alter zugute. Auf vielfältige, altersgemäße Weise (Texte, Bildimpulse, kreative Aufgabenstellung etc.) werden die Kollegiaten zu eigenen Äußerungen und Textproduktionen in der Fremdsprache angeregt.
Texterschließung
Textarten: textes fabriqués sowie einfache authentische fiktionale und nicht-fiktionale Texte, ggf. mit Anmerkungen: z. B. Dialoge, Sachtexte, kurze Erzählungen, Hörtexte, Gedichte, Briefe, eine bande dessinée (in Auszügen), landestypische Musik, ggf. einfachste Filmsequenzen, Bildgeschichten
Texterstellung
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Fragen zum Inhalt von behandelten Texten zusammenhängend und klar strukturiert beantworten
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kurze, einfache und klar gegliederte Texte über vertraute Themen aus der eigenen Erfahrungswelt, später auch etwas komplexere Texte zu vorgegebenen erwachsenengerechten Themenbereichen verfassen
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einfache Texte und Geschichten über Erlebtes, Vorgegebenes oder Erfundenes (nach-)erzählen
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kreatives Schreiben: einfache Texte nach Vorgaben bzw. Impulsen (Bilder, Photos, Schlüsselwörter etc.) gestalten oder umgestalten
3. Interkulturelles Lernen und Landeskunde
Die Schüler vertiefen ihre bisherigen Erfahrungen mit interkulturellem Lernen in der Begegnung mit der französischen Kultur. Sie lernen Grundzüge unseres Nachbarlandes Frankreich sowie einige wichtige kulturelle Aspekte aus dem französischen Sprachraum kennen und sich im Kontakt mit Frankophonen situationsangemessen zu verhalten.
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Grußformeln, elementare Höflichkeitsfloskeln und Konventionen; persönliches Lebensumfeld, auch kontrastiv zu Deutschland: Familie und Freundeskreis, Lebens- und Essgewohnheiten, Schulalltag, Freizeitgestaltung
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Jahresablauf, wichtige Feste und Traditionen in Frankreich und anderen französischsprachigen Ländern
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wichtige aktuelle Ereignisse und interessante Persönlichkeiten aus dem französischen Sprachraum
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geographische Grundzüge Frankreichs (Regionen, Paris, wichtige Sehenswürdigkeiten)
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einzelne historische Aspekte: Gallier und Römer
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Französisch in Europa und der Welt
4. Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens
Die Schüler erweitern und festigen ihre Methodenkompetenz. Sie beginnen, die Techniken und Strategien selbständig, der jeweiligen Lernsituation und Aufgabenstellung entsprechend, einzusetzen.
- individuell geeignete Strategien zum Wiederholen und Erlernen von Wortschatz und Grammatik sowie Methoden der Selbstkorrektur anwenden; Zusatzmaterialien zum Lehrbuch, ggf. auch elektronische Medien für den eigenen Lernprozess nutzen
- das zweisprachige Wörterbuch zur Erschließung und Erstellung von Texten überlegt nutzen
- Informationen aus leicht verständlichen Quellen zu eng begrenzten Themen sammeln und auswerten
- Ergebnisse von Arbeitsaufträgen adressatengerecht präsentieren
- sich auf Leistungserhebungen fachadäquat und systematisch vorbereiten
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