Mu 6.1 Musikpraxis
Durch gemeinsames Singen und Musizieren werden die Kinder dazu ermuntert, musikalische Fertigkeiten konstruktiv in die Gemeinschaft einzubringen, und lernen, unterschiedliche Fähigkeiten ihrer Mitschüler zu respektieren. Sie Âschulen ihre Stimme und gewinnen Sicherheit im Umgang mit rhythmischen Spielmodellen.
Die Schüler erweitern ihre Fähigkeit zu aspektbezogenem Hören, indem sie lernen, innerhalb von kürzeren MusikÂbeispielen auf Merkmale zu achten, diese zu differenzieren und auch zu benennen.
Dem Alter angemessen beginnen die Kinder, sich selbständig Hintergrundinformationen zu überschaubaren musikalischen Fragestellungen zu beschaffen und ihre Ergebnisse zu präsentieren.
Singen, Musizieren und Bewegen
- Lieder, Kanons, Sprechstücke und Popsongs unter Einbeziehung von Stimmbildung erlernen und sie z. T. auch auswendig wiedergeben
- Spirituals und andere religiöse Lieder
- stilgerechte Liedbegleitungen gemeinsam erarbeiten und in den Unterricht einbinden
- einfache Rhythmusmodelle entwickeln
- eine Szene, einen Text oder ein Kurzhörspiel musikalisch gestalten [→Â D 6.1; Ku 6.1; L1 6.4, L2 6.4; E1 6.2, E2 6.2; F1 6.2, F2 6.2]
- sich zur Musik bewegen, ggf. einfache Volkstänze einstudieren und aufführen [→Â S 6.2.1, S 6.2.5]
Hören
- aspektbezogenes Hören trainieren, dabei innerhalb einzelner Ausschnitte auf charakteristische Elemente achten, z. B. in Bezug auf Besetzung, Dynamik oder Tempo
Informieren und Präsentieren (→Â D 6.5)
- die Strukturprinzipien der Schulbibliothek kennen- und anwenden lernen
- Informationen zu musikalischen Fragestellungen aus verschiedenen Medien beschaffen, auch aus der Schulbibliothek
- Ergebnisse präsentieren, ggf. als Team [→Â Ku 6.2; NT 6.2]
Mu 6.2 Musik im Kontext
Durch die Beschäftigung mit Musik in ihrem historischen Rahmen sollen die Kinder einen Zugang zu musikalischen Werken in ihrer Zeit Âgewinnen. Sie erfahren eine Ausweitung von geschichtlichem Zeitraum und thematischem Umfeld und setzen sich auch mit einfachen fremdsprachigen Liedtexten auseinander [→Â E1 6.2; F1 6.2].
Die Schüler lernen durch die Bündelung von Liedern und Werken unter thematischen Gesichtspunkten unterschiedliche musikalische Erscheinungsformen kennen.
Bei der Behandlung von Komponisten sorgen Schwerpunkte in Leben, Werk und Zeit einer historischen Persönlichkeit für die Anbindung an die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Schüler. In zunehmendem Maße schulen die Kinder auch Âihre Fähigkeit, Musik als größere Einheit zu begreifen; sie erkennen Zusammenhänge zwischen Entstehung, Funktion und Rezeption.
Komponist und Zeit
Unter Konzentration auf einen besonderen Aspekt im Leben eines Komponisten beschäftigen sich die Kinder mit wenigstens zwei Musikerpersönlichkeiten, die aus verschiedenen Epochen stammen. Der beim jeweiligen Komponist zu behandelnde Aspekt kann durch einen anderen typischen ersetzt werden.
In zwei Punktebenen ist jeweils mindestens ein Vertreter auszuwählen:
- Ludwig van Beethoven: Kunst und Freiheit; Franz Schubert: ein musikalischer Außenseiter
- Felix Mendelssohn Bartholdy: musikalische Reisen; Antonin Dvořák: Die Alte und die Neue Welt; Modest Mussorgsky: musikalische Bilder und Geschichten
- Igor Strawinsky: ein Weltbürger; Béla Bartók: Faszination der Volksmusik; Leonard Bernstein: ein amerikanischer „Allroundman“
Musik und ihr thematisches Umfeld
Zu zwei ausgewählten Bereichen singen die Kinder Lieder, entwickeln altersgemäße Gestaltungsversuche und Âbetrachten dazu Werke:
- Abschied und Sehnsucht
- Musik und Religion [→Â K 6.1; Ev 6.2, Ev 6.4; Eth 6.3]
- Musik und Arbeit
- Musik in Heimat und Ferne [→Â K 6.2; E1 6.3, E2 6.3; F1 6.3, F2 6.3].
Mu 6.3 Musik und ihre Grundlagen (nur in Verbindung mit 6.1 und 6.2)
Durch geeignete Werk- und Liedauswahl erkennen die Kinder das Prinzip der Quintverwandtschaft, Unterschiede hinsichtlich Aufbau und Wirkung von Dur- und Moll-Tonleitern bzw. entsprechenden Dreiklängen und lernen Gesetzmäßigkeiten von einfachen musikalischen Formen kennen.
Sie gewinnen Einblick in die Vielfalt der unterschiedlichen Instrumentalbesetzungen.
Systeme und Strukturen
- Kenntnisse über den Tonraum erweitern: der Bassschlüssel
- Grundelemente der Ordnung vergleichen: die Tongeschlechter Dur und Moll
- komplexere rhythmische Strukturen erarbeiten und praktisch umsetzen: Triole, Synkope, Taktwechsel
- vom Klangbeispiel ausgehend einfache Formen und Abläufe nachvollziehen: Rondo, Variation
Instrument und Klang
- unterschiedliche Instrumentalbesetzungen beschreiben und hörend erkennen, z. B. Symphonieorchester, Blasorchester, Volksmusikgruppe, Jazz-Combo
- die Verwendung eines Instruments in unterschiedlichen Stilen und Besetzungen kennenlernen
Erweiterungen für das Musische Gymnasium
Mu 6.1MuG Musikpraxis
Die wachsenden Fertigkeiten der Kinder im Instrumentalspiel sollen vermehrt in den Klassenunterricht eingebracht werden. Das chorische Singen in einfachen Sätzen wird intensiv gepflegt. Vor allem in der Entwicklung und Einstudierung von Liedbegleitungen kann die Selbsttätigkeit der Schüler besonders gefördert werden. In gemeinsamen Sing- und Spielstücken bzw. Klassenarrangements bringen sich die Kinder in ein Klassenorchester ein. Darüber hinaus bereichern sie den Unterricht durch kleine, selbst vorgetragene Instrumentalstücke, die in Verbindung mit 6.2 Musik im Kontext stehen können.
Die Kinder lernen, kurze rhythmische und melodische Verläufe –- Dur und Moll –- praktisch nachzuvollziehen und sie auch zu notieren.
Singen, Musizieren und Bewegen
- Umsetzen von einfachen Klassenarrangements
- Vortragen von solistischen Stücken zu den gewählten Themen des Bereiches 6.2 Musik im Kontext
Hören
- im Schwierigkeitsgrad gesteigerte Hördiktate notieren
- einfache Akkordverbindungen erfassen und beschreiben
- Vierklänge hörend erkennen
Mu 6.3MuG Musik und ihre Grundlagen (nur in Verbindung mit 6.1 und 6.2)
In Verbindung mit Musikpraxis und Hörerziehung vertiefen und erweitern die Kinder ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in der Musiklehre.
Systeme und Strukturen
- Grundelemente der Ordnung genauer kennenlernen: die verschiedenen Moll-Arten
- mit einfachen Kadenzen in Dur und Moll vertraut werden und diese notieren
- Vierklänge bilden
- den Dominantseptakkord als wichtigen und gebräuchlichen Klang kennen und anwenden