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Bayerisches Staatsministerium
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Orthodoxe Religionslehre
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Ausgehend von den in der vorherigen Jahrgangsstufe erworbenen Grundkenntnissen des orthodoxen Glaubens nehmen können die Schüler die Verwurzelung der Kirche in der lebendigen Geschichte wiedergeben. Die Schüler begreifen die Göttliche Liturgie als Fortsetzung des Pfingstereignisses. Dieses Heilswirken Christi entfaltet sich für sie ebenso in der Geschichte der Frühkirche, dem Leben der Heiligen und der Definierung des Glaubens in den Ökumenischen Konzilien.
In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
- den Ablauf der Passionsgeschichte nacherzählen können
- den Ablauf der Feier der göttlichen Liturgie beschreiben können
- die Grundkategorien der Heiligen kennen
- die Glaubensinhalte der Ökumenischen Konzilien in Grundzügen wiedergeben können
- über die wichtigsten Kirchenväter der Ökumenischen Konzilien berichten können
Orth 6.1 Geschichte Gottes mit Seinem Volk
In Weiterführung von Themenbereich 5.3Â lernen die Schüler weitere Ereignisse und Gestalten des Alten Testaments kennen. In der Bibel begegnen ihnen Menschen, die in kritische Lebenssituationen geraten und dabei die Nähe Gottes erfahren. Sie wissen, dass die Bibel in der lebendigen Tradition der Kirche nicht an Aktualität verliert, und Christen in den Glaubenserfahrungen und Gebeten der alttestamentlichen Heiligen immer wieder neue Hilfe für ihr eigenes Leben finden können.
- im Überblick: Exodus bis zur Richterzeit, Könige in Israel [→ K 6.3]
- Lebensweg Davids; seine Demut, Glaube, Sünde und Umkehr
- Umgang mit schwierigen Situationen im eigenen Leben
- Psalmen als Ausdruck des Weges des Gottesvolkes und des Einzelnen in allen Lebenslagen
Orth 6.2 Die Botschaft Jesu Christi [→ K 6.4, Ev 6.2]
Anhand neutestamentlicher Überlieferungen von Jesus Christus erfahren die Schüler die Bedeutung Seiner Person und Seines Wirkens für Glauben und Leben der Kirche. Zudem verbinden sie mit der Feier von Herren- und Gottesmutterfesten die Bedeutung des Lebens Christi und der Gottesmutter und können Lebensgestaltungsmöglichkeiten schildern.
- die Verkündigung des Königtums Gottes (im Evangelium - in der Eröffnung der Liturgie - im Tauf- und Ehesakrament), Gleichnisse und Heilungswunder (in Auswahl)
- Reaktionen auf die Botschaft Christi (damals und heute)
- Vergegenwärtigung der Botschaft Christi in den Herren- und Gottesmutterfesten
Orth 6.3 Das lebensspendende Kreuz und die Auferstehung Christi
Jedes Jahr erleben die Kinder die Gottesdienste der Karwoche, der Osternacht und des Blumentriodions (des Osterkreises). In der Beschäftigung mit den „12 Evangelien“ vom Karfreitag und mit liturgischen Texten des Blumentriodions vertiefen sie nun ihr Verständnis der Erlösung durch das Kreuz als Zeichen der Hoffnung und der Erneuerung des Menschen. Die Schüler können erklären, dass jedes Mitglied der Kirche sowohl den Pfad des Kreuzes als auch die Herrlichkeit des Sieges über den Tod mit Christus teilt.
- die letzten Tage Jesu Christi, Leiden und Sterben Jesu Christi (Karwoche, Stundengebet)
- Auferstehungsberichte und Himmelfahrt (11 Sonntagsevangelien, Kanon, Tropar und Kontakion aus dem Blumentriodion), der Glaube an die Auferstehung des Leibes
- Erfahrungen von Leid, Trauer und Hoffnung im Leben der Kinder
Orth 6.4 Die Göttliche Liturgie
Die Göttliche Liturgie ist das Sakrament der Sakramente. Unserer Zeit, die mit immer schnellerer Geschwindigkeit alles verändert, stellt die Kirche die Ewigkeit entgegen mit einer immer gleich bleibenden Liturgiefeier. Die Schüler können ihren Ablauf gliedern und die Bedeutung der einzelnen Teile erklären.
- Vorbereitung für die Liturgie (Opferbrot, Wein, Begrüßung der Ikonen, Entzünden von Kerzen)
- Kategorien der Heiligen (Gerechte und Propheten aus dem Alten Testament, Könige, Apostel und Evangelisten aus dem Neuen Testament, Märtyrer, Kirchenväter, Ärzte, Nonnen und Mönche, Neumärtyrer)
- die Göttliche Liturgie als Liturgie des Wortes und Eucharistiefeier im Überblick
- Teilhabe am Leben Christi in der Liturgie (christozentrische Sicht)
Orth 6.5 Vom Heiligen Kaiser Konstantin zu den Heiligen Kyrill und Method
Anhand der Geschichte der Ökumenischen Konzilien lernen die Schüler die Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung der Orthodoxen Kirche kennen. Heilige Kirchenväter sind es gewesen, die die Dogmen der Kirche definiert, sich Häretikern entgegengestellt und anderen Menschen den Glauben in ihrer Sprache und Tradition gebracht haben. Die Schüler können diese Entwicklung veranschaulichen.
- 1. und 2. Ökumenisches Konzil und Trinitätslehre (z. B. Heiliger Athanasius, Heiliger Spyridon, die drei Großen Kirchenväter und Lehrer der Ökumene Johannes Chrysostomos, Basileios der Große und Gregor der Theologe)
- 3. und 4. Ökumenisches Konzil und die Begriffe Christus, Muttergottes und Ikonenverehrung (z. B. Hl. Kyrill von Alexandrien und Hl. Papst Leo I.)
- 5. und 6. Ökumenisches Konzil - weitere Klärung der Christologie (z. B. die Heiligen Maximos der Bekenner und Papst Martin I.)
- 7. Ökumenisches Konzil – die Verehrung der Ikonen (z. B. die Heiligen Johannes von Damaskus, Stefan der Neue, Theodora, Theodor der Studit)
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