Da das Halten von kleinen Referaten erst im Grundwissen der Jahrgangsstufe 7 ausgewiesen ist, besteht in der Jahrgangsstufe 6 noch keine Notwendigkeit, Referate im eigentlichen Sinn vorzusehen. Auch einfache, nicht viel Zeit in Anspruch nehmende Buchvorstellungen, die sich z. B. an vorher festgelegten Aspekten orientieren, erfüllen den Lehrplan. In Abhängigkeit vom Unterricht der Jahrgangsstufe 5 in diesem Bereich und den Fähigkeiten der Schüler ist es aber durchaus denkbar, die Progression zu erhöhen. Insgesamt ist es vorzuziehen, möglichst allen Schülern kleine Gelegenheiten zum Präsentieren in überschaubarem Umfang zu geben, anstatt umfassendere Vorträge halten zu lassen, zumal letztere mehr Unterrichtszeit in Anspruch nehmen und manchen Schüler überfordern könnten. Um dieser Tendenz vorzubeugen, sind auch gegenüber der Klasse angemessene zeitliche Beschränkungen ratsam.
Im Sinne der langfristig aufzubauenden Präsentationskompetenz sollten den Schülern bereits in der Unterstufe verdeutlicht werden, dass Materialfülle, die erfahrungsgemäß oft mit einer gewissen Unordnung in der Darbietung einhergeht, kein Kriterium für die Güte einer Präsentation ist. Weitaus fruchtbarer ist es, den Schülern die Bedeutung von möglichst freiem Sprechen, guter, explizit vermittelter Gliederung, klarer und hörerbezogener Darstellung, knapper Schlusszusammenfassung sowie ideenreicher Aufbereitung des Materials zu vermitteln und sich bei Übungen auf diese Aspekte zu konzentrieren. Einfache, aber wirksame Mittel wie z. B. die Einbeziehung des Publikums und das gezielte Verwenden von Anschauungsmaterial können dabei nach und nach als Möglichkeiten lebendigen Präsentierens vorgestellt und erprobt werden. Eine Verbindung zum Vortragen von Texten wird sich vielfach anbieten.