In einer Einführung kann grundsätzlich die Rolle von Vorbildern thematisiert werden. Dabei muss begrifflich z. B. zwischen Vorbildern, Helden, Stars und Idolen unterschieden werden. In diesem Zusammenhang grenzt der Unterricht Moral von anderen Kategorien wie Erfolg, Aussehen oder Bekanntheit ab. Behandelt werden sollten jeweils mindestens ein historisches und ein aktuelles Beispiel.
Bei der Auswahl historischer Beispiele sind das begrenzte geschichtliche Vorwissen der Schülerinnen und Schüler sowie die Nachvollziehbarkeit der jeweiligen Leistungen zu berücksichtigen. Einen hohen Stellenwert nimmt neben der ethischen Analyse die knappe historische Kontextualisierung ein. Die Zusammenarbeit mit dem Fach Geschichte legt die Behandlung von Persönlichkeiten z. B. der griechischen Antike nahe. Hierbei ist aber zu beachten, dass sich häufig historische Fakten und mythologische Fiktion in den Biografien bedeutender Persönlichkeiten aus der genannten Epoche vermischen. Geeignet sind in gleicher Weise große Entdecker und Erfinder, die durchaus auch in ihren Schwächen gezeigt werden sollten.
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich durch geeignete Rechercheverfahren ein Grundwissen über die gewählte Persönlichkeit, das in Schaubildern, Kurzvorträgen oder einem kleinen Hörbild zum Lebenslauf präsentiert wird. Als weitere Option bietet sich ein fiktives Interview mit der Persönlichkeit an. Ergänzend finden altersgerechte Sachtexte Eingang. Die Darstellung des Lebens und Wirkens der Persönlichkeiten gewinnt durch Ausschnitte aus filmischen Biographien an Eindringlichkeit.
Geeignet sind hierfür neben den verschiedenen Spielfilmbiographien die von verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften herausgegebenen Themenhefte, oft mit CD oder DVD. (Als Beispiel sei genannt die DVD „Der Dalai Lama“ zur Buddhismus-Ausgabe von GEOEpoche.) Eine Fülle von historischen Tondokumenten bietet die CD-Sammlung „Chronik des Jahrhunderts“, hrsg. Von Dorothee Meyer-Kahrweg (Der Hörverlag).
Als aktuelle Beispiele bieten sich wegen ihrer „Alltagsnähe“ z. B. in jedem Jahr die jeweils aktuellen Träger der Bayerischen Rettungsmedaille an. Die individuellen Leistungen können der Presse entnommen werden, die gesetzlichen Voraussetzungen sind unter folgendem Link zu finden:
http://www.bayern.de/Anlage19023/GesetzueberdieStaatlicheAuszeichnungenfuerdieRettungvonMenschenausLebensgefahr.pdf
Ein anderer ergiebiger Bereich sind Formen von Zivilcourage, z. B. im Zusammenhang mit rassistischen Übergriffen, sexistischen Äußerungen und Witzen über Minderheiten.
Im Mittelpunkt der Erschließung steht die Frage nach der moralischen Motivation der Handelnden. Dabei soll in Fortführung zudem deutlich werden, dass die grundlegenden ethischen Haltungen in unterschiedlichen, auch weniger spektakulären Formen altruistischen Handelns ihren Ausdruck finden können.