Der Geographieunterricht in der Jahrgangsstufe 5 knüpft an den Heimat- und Sachunterricht der Grundschule an. Mit der Betrachtung des Planeten Erde gewinnen die Schüler eine erste Vorstellung von den Grundlagen des Lebens auf der ÂErde. An ausgewählten Räumen Deutschlands und insbesondere Bayerns lernen sie einfache Zusammenhänge zwischen Natur- und Kulturfaktoren kennen und erfassen Merkmale ländlicher und städtischer Räume. Dabei festigen sie ihr Orientierungsvermögen und ihre regionale Identität. Die in der Grundschule vermittelten Einstellungen zum verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur im Sinne der Nachhaltigkeit werden ebenso vertieft wie die Bereitschaft zum interkulturellen Zusammenleben. Punktuelle Ausblicke auf andere Regionen der Welt fördern gleichermaßen das Verständnis der Schüler für globale Zusammenhänge und ihre Weltoffenheit.
Geo 5.1 Planet Erde (ca. 13 Stunden)Â
Die Schüler gewinnen einen ersten Eindruck von der Einzigartigkeit des Planeten Erde und lernen Möglichkeiten zur Orientierung auf der Erde kennen.
- Grundstruktur unseres Sonnensystems sowie Grundlagen des Lebens auf der Erde [→ Ev 5.5]
- Gestalt und Aufbau der Erde: Schalenbau, Ozeane und Kontinente
- Orientierung auf der Erde: Himmelsrichtungen, Gradnetz
Geo 5.2 Naturräume in Bayern und Deutschland (ca. 15 Stunden)Â
Die Schüler erhalten einen topographischen Überblick über die naturräumliche Gliederung Deutschlands. An Raumbeispielen aus Süddeutschland werden das Zusammenwirken endogener und exogener Kräfte bei der Herausbildung der Oberflächenformen sowie die Bedeutung des Naturraums für die wirtschaftliche Nutzung herausgearbeitet. Gleichzeitig wird das Verständnis für die Anliegen von Natur- und Landschaftsschutz geweckt. Bei der Suche nach naturgeographischen Spuren im Heimatraum erhalten die Schüler einen groben Einblick in die Erdgeschichte.
- naturräumliche Gliederung Deutschlands
- Alpen und Alpenvorland: Entstehung und Überformung, Naturpotential und Âtouristische Nutzung [→ Eth 5.3], Gefährdung durch Naturkatastrophen
- Mittelgebirge: Bruchschollengebirge oder Stufenland als grundlegende Form, Natur- oder Nationalparks
- Küste: ausgewählte Küstenformen im Überblick, Gefährdung des Ökosystems Wattenmeer [→ Eth 5.3]
- naturgeographische Spuren im Heimatraum: Gesteine im erdgeschichtlichen Zusammenhang; typische Oberflächenformen des Heimatstandorts
Geo 5.3 Ländliche Räume in Bayern und Deutschland (ca. 12 Stunden)Â
Die Schüler lernen die natürlichen Grundlagen der Landnutzung sowie Merkmale und Formen der Landwirtschaft v. a. in Bayern kennen. Vor dem Hintergrund des Wandels der Landwirtschaft machen sie sich mit Veränderungen im ländÂlichen Raum vertraut.
- Agrarräume an einem ausgewählten Beispiel: eine Form der Landnutzung; weitere Formen der Landnutzung; Bedeutung von Temperatur, Niederschlag und Bodeneigenschaften
- Wandel in der Landwirtschaft: traditionelle Landwirtschaft; Intensivierung und Spezialisierung; ökologischer Landbau
- Wandel des ländlichen Raumes: Veränderung in der Erwerbsstruktur; Urbanisierung
Geo 5.4 Städtische Räume in Bayern und Deutschland (ca. 12 Stunden)Â
Ausgehend vom Beispiel eines städtischen Raums ihrer Heimatregion lernen die Schüler Erscheinungsbild, Struktur, Funktionen und Umlandbeziehungen einer Stadt kennen.
- Lebensraum Stadt: Merkmale, funktionale Gliederung;
- Stadt im Raum: ausgewählte Stadt-Umland-Beziehungen, Lage der Verdichtungsräume in Deutschland, administrative Gliederung Bayerns in Regierungsbezirke und Deutschlands in Länder mit Landeshauptstädten; Bundeshauptstadt Berlin
Geo 5.5 Regionaler Bezug und globale Erweiterung (ca. 4 Stunden )Â
„Lupen in den Heimatraum“ und „Fenster in die Welt“ lassen die Kinder erste globale Zusammenhänge erkennen und ermöglichen eine Vernetzung ihrer Kenntnisse.
- „Lupe in den Heimatraum“: z. B. Landschaftsgenese im Heimatraum, Bedeutung der Landwirtschaft im Heimatraum, Leben ausländischer Mitbürger im Heimatort
- „Fenster in die Welt“: z. B. die Alpen als Teil globaler Faltengebirgsgürtel, Nahrungsmittel aus aller Welt, Kinderalltag in einer Großstadt eines Entwicklungslandes
Geo 5.6 Geographische Arbeitstechniken und Arbeitsweisen
Die Schüler lernen fachspezifische Methoden der Geographie zur Beschaffung und Verarbeitung von Informationen kennen und vertiefen fächerübergreifende methodische Kompetenzen.
- ÂKartenarbeit: Nutzung des Atlas; Umgang mit Stadtplänen; Bestimmung von Himmelsrichtungen; Lesen einfacher topographischer, physischer und thematischer Karten; Zeichnen von Kartenskizzen und Querprofilen; Schätzen und Messen von Entfernungen; Übungen mit dem Maßstab zur Umrechnung von der Karte in die Wirklichkeit [→ M 5.4.1]
- ÂInformationsbeschaffung und -verarbeitung: Auswerten von einfachen Sachtexten und Bildern; Anlegen und Lesen von Tabellen; Zeichnen und Auswerten von Säulen- und Balkendiagrammen [→ M 5.1.1]; Messen und graphisches Darstellen von Temperatur und Niederschlag; einfache Nutzungskartierungen; Bestimmen von Gesteinen
-
Âthemenorientierte Erkundung: z. B. Besuch eines Planetariums, Stadterkundung, Erkundung eines landwirt-schaftlichen oder gewerblichen Betriebs, Ökorallye [→ S 5.1.3]