Die Schüler lernen wichtige künstlerische Positionen der sich entfaltenden Moderne im Hinblick auf die Auffassung des Körpers zu verstehen: Körper als plastische Gestalt sowie als Zeichenträger. Sie wenden – auf der Basis der Ikonologie – das methodische Grundrepertoire für systematische Erschließungen von Kunstwerken und visueller Phänomene an. In der bildnerischen Praxis erweitern sie die Fähigkeiten zur Darstellung des menschlichen Körpers, sowohl abbildend und nachgestaltend als auch frei interpretierend nach selbst gewählten, inhaltlichen Gesichtspunkten.
Kunstgeschichtliche Positionen der klassischen Moderne wie der aktuellen Kunst unter Berücksichtigung folgender Aspekte:
z. B. bei Abramovic, Valie Export, Freud, Gauguin, Horn, Makart, Moore, Munch, Muybridge, Rodin, Schad, Schiele, van Gogh
Darstellen des menschlichen Körpers in Zeichnung, Malerei, Plastik und Skulptur (ggf. auch in Film/Photographie) im Hinblick auf die im Bereich „Wahrnehmen“ zu behandelnden kunstgeschichtlichen Positionen:
Ku 11.2 Objekt
Die Schüler lernen, die Möglichkeit der Verknüpfung von bestimmten Gegenständen mit persönlichen Erinnerungen und Emotionen zu verstehen und Objekte auch als Zeichen zu interpretieren. Sie erarbeiten sich wesentliche Aspekte dreidimensionaler Gestaltung in Kunst und Design. In der Werkanalyse übertragen sie die erarbeiteten Methoden der Interpretation auf dreidimensionale Gegenstände. In eigenen Entwürfen, gestalterischen Versuchen und Übungen wie Realisierungen schulen sie ihr räumliches Vorstellungsvermögen.
Wahrnehmen
Kunstgeschichtliche Positionen der Moderne und aktuelle Gestaltungstendenzen:
z. B. bei Bourgeois, Breuer, Duchamp, Fischli/Weiss, Picasso, Rauschenberg, Riemerschmid, Schwitters, Tatlin, Tinguely, Whiteread
Vertiefungsmöglichkeiten:
- Ästhetisierung des Alltags
- Symbolformen des Zusammenlebens
Werkerschließung:
- Analyse von Werken der Objektkunst und des Design/Kunstgewerbes
- Wiederholung und Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten bei der systematischen Erschließung
Gestalten
Entwickeln von dreidimensionalen Objekten zwischen freier Gestaltung und Design:
Jahrgangsstufe 12
Ku 12.1 Gebauter Raum
Die Schüler begreifen den möglichen Symbolwert der Architektur sowie ihren Einfluss auf das Empfinden und Verhalten der Benutzer. Sie erarbeiten sich Kenntnisse über aktuelle Tendenzen in der Architektur sowie deren Fundierung in der Zeit von 1850 bis 1930. In der Werkanalyse erweitern sie das Repertoire der Fragestellungen und gewinnen vertiefte Kenntnisse von der Komplexität der Gegenstände. Im Bereich „Gestalten" lernen sie, von konzeptionellen Überlegungen ausgehend, adäquate räumliche Vorstellungen und Modelle zu entwickeln und umzusetzen.
Wahrnehmen
Positionen in Architektur und Städtebau zwischen 1850 bis 1930 (Historismus, Ingenieurbauten, Jugendstil, klassische Moderne) und aktuelleren Tendenzen (z. B. Postmoderne, Dekonstruktivismus) unter Berücksichtigung von in sich widersprüchlichen Tendenzen:
- Dekoration und Reduktion
- Repräsentation und Funktion
- organische und geometrische Formensprache
- Eklektizistismus und Aufbruch
z. B. bei Le Corbusier, Gehry, Gropius, Hadid, Paxton, Semper, Stirling, Sullivan, van der Rohe, Wright, Zumthor
Vertiefungsmöglichkeit:
Erweiterte Fragestellungen bei der Werkerschließung:
- die Rolle des Architekten und des Auftraggebers wie der Auftragssituation
- die Bedeutung von Material, Konstruktion, Topographie
- weltanschauliche, soziale und geschichtliche Faktoren
- Einfluss der Architektur auf Empfinden und Verhalten der Nutzer und Betrachter
Gestalten
Entwickeln von Raumvorstellungen im Hinblick auf die im Bereich „Wahrnehmen" genannten Positionen:
Ku 12.2 Kommunikation
Die Schüler begreifen alltagsästhetische Phänomene und Kunstwerke als Teile komplexer Kommunikationsprozesse in der Gesellschaft. Dabei lernen sie unterschiedliche Kommunikationsstrategien vor allem von Künstlern und Gebrauchsgraphikern des 20. Jahrhunderts verstehen. Im Gestalten werden sie fähig, eigene visuelle Kommunikationsstrategien zu entwickeln, auszuwählen und umzusetzen
Wahrnehmen
Kunstgeschichtliche Positionen der klassischen Moderne und des 20./21. Jahrhunderts:
-
Affirmation und Kritik
- Provokation, Überwältigung und poetische Verklärung
- Erweiterung des Kunstbegriffs und Autonomie der Gestaltung
z. B. bei Beuys, Calle, Carson, Cézanne, Duchamp, Eisenstein, Grosz, Heartfield, Höch, Kandinsky, Malewitsch, Paik, Rist, Jan Tschichold, Bill Viola, Warhol
Vertiefungsmöglichkeiten:
- Funktionswandel der Kunst unter besonderer Berücksichtigung des jeweils genutzten Mediums
- ein aktueller Diskurs zur Medienkritik
- Auseinandersetzung mit künstlerischen Manifesten und programmatischen Äußerungen zu Gestaltungsfragen
Werkerschließung:
Gestalten
Kommunikation erproben und gestalten: