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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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9
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Spanisch (3. Fremdsprache)
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(SG 4)
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Im Verlauf des zweiten Lernjahrs bewältigen die Schüler auch etwas komplexere Kommunikationssituationen in spanischer Sprache. Die Wiederholung von Kenntnissen aus dem ersten Lernjahr sowie zunehmende Transfermöglichkeiten aus anderen Sprachen und Fächern bieten ihnen wertvolle Hilfen bei der Erweiterung ihrer sprachpraktischen Fertigkeiten. Die Beschäftigung mit vielfältigen Themen gibt ihnen auch Anlässe zur Reflexion eigener und anderer Denkweisen und Normen und unterstützt sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Im Mittelpunkt steht die Erfahrungswelt Jugendlicher; auch auf Phänomene aus Gesellschaft, Kultur, Geschichte, Wirtschaft und Geographie der spanischsprachigen Welt wird eingegangen. Die Freude der Schüler am Umgang mit dem Spanischen wird durch die Begegnung mit authentischen Materialien, auch mit Jugendliche ansprechenden literarischen Beispielen, gefördert.
In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
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die kommunikativen Fertigkeiten und sprachlichen Mittel zur weitgehend selbständigen Sprachverwendung entsprechend der Stufe A2+ des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens
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die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Erschließung und Erstellung etwas komplexerer Texte befähigen
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Respekt vor Fremdem und Bereitschaft zur Reflexion über eigene Wertvorstellungen; exemplarische Kenntnisse zu Spanien und Hispanoamerika
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Umgang mit dem zweisprachigen Wörterbuch; eigenverantwortliche und ergebnisorientierte Organisation von Lern- und Arbeitsprozessen sowie der Informationsbeschaffung und -präsentation, auch in der Gruppe
Sp3 9.1 Sprache
Die Schüler trainieren ihr Hörverstehen zunehmend anhand authentischer Äußerungen und unter Einbeziehung regionaler Besonderheiten sowie ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit über das Alltagsgespräch hinaus. Sie üben sich im Verstehen und Verfassen etwas komplexerer Texte. Fortschreitendes Sprachbewusstsein und Transfer ermöglichen ihnen einen raschen und gezielten Ausbau ihrer kommunikativen Kompetenz. Schwerpunkte im Bereich der sprachlichen Mittel bilden neben der Wortschatzerweiterung die Formenlehre und der Einsatz bestimmter grammatischer und idiomatischer Strukturen nach Maßgabe der jeweiligen Kommunikationssituation und Aussageabsicht.
Kommunikative Fertigkeiten
Hörverstehen
- in gemäßigtem Sprechtempo und deutlich artikulierte Äußerungen aus vertrauten Themenbereichen global und in wichtigen Details verstehen, auch in Gesprächen unter Muttersprachlern, ggf. mithilfe gelegentlicher Rückfragen
- regional leicht gefärbte Äußerungen von Muttersprachlern zu vertrauten Themen zunehmend verstehen
- eine Reihe von alltäglichen Gesprächssituationen zunehmend flexibel bewältigen
- Erlebnisse und Ereignisse detaillierter erzählen; Sachverhalte und Vorgänge zusammenhängend beschreiben
- Gedanken und Einstellungen zu persönlich relevanten und einzelnen über den alltäglichen Bereich hinausgehenden Themen etwas differenzierter darstellen; Gefühle und Eindrücke auf relativ einfache Weise ausdrücken
Leseverstehen
- etwas komplexere, zunehmend authentische Texte aus ausgewählten, altersgemäßen Themenbereichen im Detail verstehen (detailgenau lesen)
- etwas komplexere und längere, zunehmend authentische Texte auch mit teilweise unbekanntem Vokabular zu vertrauten Themen global verstehen (kursorisch lesen)
- verschiedenartigen, auch längeren und etwas komplexeren authentischen Texten zu vertrauten Themen auf eine bestimmte Fragestellung hin wichtige Details entnehmen (selektiv lesen)
- bekannte und zunehmend auch unbekannte Texte sinnerfassend und mit sorgfältiger Artikulation vorlesen
Schriftliche Ausdrucksfähigkeit
- Personen, Sachverhalte, Gefühle etwas differenzierter beschreiben
- Erlebnisse, Ereignisse, Geschichten erzählen, auch auf verschiedenen Zeitebenen
- die eigene Meinung zu persönlich relevanten und einzelnen über den alltäglichen Bereich hinausgehenden Themen formulieren und in einfacher Weise kurz begründen
Sprachmittlung
- auch etwas längere Passagen in Gesprächen oder Diskussionen über vertraute Themen dolmetschend wiedergeben, dabei ggf. zusammenfassen oder vereinfachen
- kurze Texte etwas komplexeren Inhalts aus vertrauten Themenbereichen sinngemäß in die jeweils andere Sprache übertragen
Sprachliche Mittel
Aussprache und Intonation
- Aussprache und Intonation festigen
Wortschatz und Idiomatik
- weitere zur Bewältigung der genannten kommunikativen Aktivitäten und der ausgewiesenen Themenbereiche notwendige Wörter und Wendungen kennen und in eigenen Äußerungen gebrauchen; lo que, auch weitere Konjunktionen, Präpositionen, Indefinit- und Interrogativpronomen, weiterer Paraphrasierungswortschatz, Wortschatz zur Textarbeit und -gliederung sowie spontansprachliche Redemittel, z. B. Füllwörter zum Aufrechterhalten der Konversation
- die Bedeutung unbekannter Wörter zunehmend flexibel und selbständig mithilfe von Transfer aus anderen Sprachen, wichtigen Wortbildungsregeln bzw. aus dem Kontext erschließen
- rezeptiv: einige wichtige Unterschiede im Wortschatz Spaniens und Hispanoamerikas kennen
- den individuellen rezeptiven Wortschatz erweitern
Grammatik
- folgende Strukturen kennen und in eigenen Äußerungen gebrauchen:
- Syntax: Aufforderungssatz; indirekte Rede im Indikativ mit, im subjuntivo ohne Zeitverschiebung; realer Bedingungssatz
- Verb: restliche Gruppenverben, weitere unregelmäßige Verben und Verbalkonstruktionen; imperfecto und pluscuamperfecto; Gebrauch aller Vergangenheitstempora; Formen und Anwendungsbereiche von imperativo, futuro, presente de subjuntivo; weitere Kollokationen mit gerundio
- weitere Wortarten: Adverb, Possessivpronomen
Sprachreflexion
- die Verwendung der behandelten Tempora und Modi kennen, ggf. auch im Vergleich mit anderen Sprachen
- einige elementare Unterschiede zwischen Sprachregistern kennen, z. B. Jugendsprache vs. Standardsprache
- sich den Einfluss anderer Sprachen, v. a. des Arabischen, auf den spanischen Wortschatz bewusstmachen
Sp3 9.2 Umgang mit Texten und Medien
Durch den Umgang mit etwas komplexeren Texten erweitern die Schüler ihre Fähigkeit, Inhalte zu erfassen und auszuwerten. Anhand verschiedenartiger Texte werden sie zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit anderen Lebenswirklichkeiten angeregt. Sie lernen, eigene Standpunkte in spanischer Sprache zu vertreten. Die Schüler beschäftigen sich zunehmend mit formalen Aspekten und gestaltenden Elementen, auch im Hinblick auf ihre eigene Textproduktion. Ihre Freude am Hören und Lesen der Fremdsprache und ihr Sinn für sprachliche Ästhetik sollen in der Begegnung mit geeigneten thematisch ansprechenden Beispielen literarischen Schaffens weiter gefördert werden.
Texterschließung
Textarten: etwas komplexere, auch authentische Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexte, ggf. mit Anmerkungen: Dialoge, Berichte, Geschichten, Briefe, Lieder, Gedichte, Graphiken, bildgestützte Gebrauchsanweisungen, Hinweisschilder, Comics; ggf.: Leserbriefe, Werbung, Meinungsumfragen, Interviews, kurze Zeitschriften- und Zeitungstexte, Filme (ggf. in Ausschnitten), moderne literarische Texte (ggf. in Auszügen)
- etwas komplexere, auch authentische nicht-fiktionale und fiktionale Texte formal und inhaltlich auswerten
- die Fachbegriffe zur Textarbeit erweitern
Texterstellung
Textarten: persönliche Stellungnahmen, persönliche Briefe, Standardbriefe, Geschichten; ggf.: Berichte, Interviews, Werbetexte, Tagebucheinträge, Gedichte, szenische Dialoge
- sprachlich etwas komplexere Texte zu ausgewählten, altersgemäßen Themenbereichen verfassen
- eine Geschichte über Erlebtes, Vorgegebenes oder Erfundenes erzählen, v. a. in der Vergangenheit
- kreatives Schreiben: Texte unterschiedlicher Art umgestalten
Sp3 9.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde
Die Schüler vertiefen ihre Kenntnisse über die spanischsprachige Welt. Die Lebensweise Gleichaltriger stellen sie ihrer eigenen vergleichend gegenüber. Die Auseinandersetzung mit vielfältigen, landeskundlich relevanten Themen und Problemstellungen ermöglicht ihnen ein besseres Verständnis soziokultureller Lebenswirklichkeiten in Spanien und Hispanoamerika, auch im Hinblick auf deren historische Bedingtheit.
- Alltag und Freizeitgestaltung, insbesondere in der Welt der Jugend
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einige zentrale wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte in Spanien und Hispanoamerika, anhand einer spanischen Region und eines hispanoamerikanischen Landes [→ Geo 8.2.3]; Selbst-/Fremdbild, Vorurteile, Klischees
Sp3 9.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens
Ihr fremdsprachenspezifisches Methodenrepertoire und die gezielte Nutzung von Hilfsmitteln, auch der elektronischen Medien, befähigen die Schüler in zunehmendem Maße, authentische Quellen weitgehend selbständig auszuwerten und ihre Ergebnisse adressatengerecht und für die Mitschüler gewinnbringend zu präsentieren. Dabei üben sich die Schüler auch in der eigenverantwortlichen Organisation ihrer Arbeit.
- Methoden der Selbstkorrektur festigen und erweitern; individuell geeignete Strategien zum Erlernen und Wiederholen von Wortschatz und Grammatik anwenden
- mit dem zweisprachigen Wörterbuch zunehmend flexibel umgehen
- verschiedene, überwiegend spanischsprachige Quellen zur Informationsbeschaffung nutzen; dabei verschiedene Techniken der Auswertung von Texten anwenden, z. B. Informationen auswählen, markieren, strukturieren
- Ergebnisse von Einzel- oder Gruppenarbeit adressatengerecht vorstellen
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