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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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9
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Französisch (3. Fremdsprache)
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(SG 4)
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Im Verlauf des zweiten Lernjahrs bewältigen die Schüler auch etwas komplexere Kommunikationssituationen in französischer Sprache. Die Wiederholung von Kenntnissen aus dem ersten Lernjahr, zunehmende Transfermöglichkeiten aus anderen Sprachen sowie ihr mittlerweile recht breit gefächertes Repertoire an fremdsprachenspezifischen Arbeitstechniken bieten ihnen wertvolle Hilfen bei der Erweiterung ihrer sprachpraktischen Fertigkeiten. Die Beschäftigung mit vielfältigen Themen unterstützt sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung; dabei liegt der Schwerpunkt auf der Erfahrungswelt Jugendlicher, daneben auf geographischen, sozialen, geschichtlichen und kulturellen Gegebenheiten in Frankreich und der französischsprachigen Welt. Durch die Begegnung mit authentischen Materialien, auch mit Jugendliche ansprechenden literarischen Texten, wird die Freude am Umgang mit der französischen Sprache gefördert.
In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
- die kommunikativen Fertigkeiten und sprachlichen Mittel zur elementaren bzw. zunehmend selbständigen Sprachverwendung entsprechend der Stufe A2+ des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens
- die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Erschließung und Erstellung zunehmend komplexer Texte befähigen
- Kenntnisse über die Lebensweise französischer Jugendlicher; Einblicke in Alltagskultur und Binnengliederung Frankreichs; Einblicke in eine Region sowie die französischsprachige Welt am Beispiel Québecs; Respekt vor Fremdem
- Umgang mit dem zweisprachigen Wörterbuch; eigenverantwortliche Organisation von Lern- und Arbeitsprozessen sowie der Informationsbeschaffung und -präsentation, auch in der Gruppe
F3 9.1 Sprache
Die Schüler trainieren zunehmend ihr Hörverstehen anhand authentischer Äußerungen und ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit, auch über das Alltagsgespräch hinaus. Beim Verstehen und Verfassen etwas komplexerer Texte üben sie, ihre eigene Meinung begründet zu vertreten. Indem sie sich Strukturen bewusstmachen und Transfermöglichkeiten nutzen, erweitern sie gezielt und rasch ihre sprachlichen Mittel und damit ihre kommunikative Kompetenz.
Kommunikative Fertigkeiten
- deutlich artikulierte Äußerungen in gemäßigtem Sprechtempo aus vertrauten Themenbereichen global und in wichtigen Details verstehen, ggf. mithilfe von Rückfragen
- bei Hör- und ggf. Hör-/Sehmaterial: einfache Texte zu vertrauten Themen im français standard global und in wichtigen Details, auch gebräuchliche, leichtere Abweichungen vom français standard zunehmend verstehen, ggf. unter Hilfestellung
- eine Reihe von alltäglichen Gesprächssituationen etwas flexibler bewältigen
- Gefühlsäußerungen, Erfahrungen und Eindrücke formulieren; Gedanken und Einstellungen zu einem breiteren Bereich persönlicher Interessen und allgemeiner Themen darstellen
- Erlebnisse und Ereignisse erzählen; Sachverhalte und Vorgänge etwas ausführlicher beschreiben
Leseverstehen
- etwas komplexere, zunehmend auch authentische Texte aus ausgewählten, vorzugsweise altersgemäßen Themenbereichen in ihren wesentlichen Details verstehen (detailgenau lesen)
- inhaltlich etwas komplexere und längere, zunehmend authentische Texte auch mit teilweise unbekanntem Vokabular zu vertrauten Themen global verstehen (kursorisch lesen)
- verschiedenartigen, auch längeren und komplexeren Texten zu vertrauten Themen gezielt wichtige Details entnehmen (selektiv lesen)
- längere bekannte und gelegentlich auch unbekannte Textpassagen sinndarstellend vorlesen
Schriftliche Ausdrucksfähigkeit
- Personen, Sachverhalte, Gefühle etwas differenzierter beschreiben
- Erlebnisse, Ereignisse, Geschichten und Vorhaben in einfacher Weise darstellen, auch auf verschiedenen Zeitebenen
- die eigene Meinung zu einer Reihe von persönlichen und allgemeinen Themen formulieren und in einfacher Weise begründen
- auch etwas längere Passagen in Gesprächen oder Diskussionen über vertraute Themen dolmetschend wiedergeben, dabei ggf. zusammenfassen oder vereinfachen
- kurze Texte etwas komplexeren Inhaltes aus vertrauten Themenbereichen sinngemäß in die jeweils andere Sprache übertragen
Sprachliche Mittel
Aussprache und Intonation
- Aussprache und Intonation festigen
Wortschatz und Idiomatik
Grammatik
- folgende Strukturen kennen und in eigenen Äußerungen gebrauchen:
- Syntax: indirekte Rede mit Zeitverschiebung (ohne futur du passé); realer Konditionalsatz; einfache Inversionsfrage mit pronominalem Subjekt; Stellung von zwei Objektpronomen, auch Stellung von Objektpronomen in Kombination mit y und en
- Verb: Verben auf -ir mit Stammerweiterung und weitere wichtige unregelmäßige Verben; accord du participe mit être und nach vorausgehendem Objekt in kommunikativ relevanten Kontexten, imparfait, plus-que-parfait, wichtigste Aspektunterschiede beim Zeitengebrauch, futur simple; conditionnel IÂ
- weitere Wortarten: Adjektiv: Steigerung und Vergleich; Adverb: Bildung (auch Steigerung und Vergleich), Stellung und Gebrauch in häufigen VerwendungenÂ
Sprachreflexion
- die Verwendung der behandelten Tempora und Modi kennen, ggf. auch im Vergleich mit anderen Sprachen
- erste Unterschiede zwischen Sprachregistern kennen, z. B. Standardsprache, Jugendsprache, français familier
F3 9.2 Umgang mit Texten und Medien
Die Schüler setzen sich mit etwas komplexeren Texten auseinander. Inhalte erfassen sie nun zunehmend differenzierter; sie lernen, eigene Standpunkte in französischer Sprache zu vertreten. Bei Texterschließung und -produktion spielen formale Aspekte und gestaltende Elemente eine wachsende Rolle. Ihre Freude am Hören und Lesen der Fremdsprache und ihr Sinn für sprachliche Ästhetik sollen in der Begegnung mit ansprechenden und altersgemäßen Beispielen aus der Literatur weiter gefördert werden.
Texterschließung
Textarten: komplexere textes fabriqués sowie zunehmend auch authentische fiktionale und nicht-fiktionale Texte, ggf. mit Anmerkungen: Dialoge, einfachere Interviews, Berichte, Briefe, Auszüge aus einem narrativen Text, Gedichte, Formulare, Internetseiten, Hörtexte, einfache Filmsequenzen, jugendspezifische Musik; ggf.: ein Chanson, eine bande dessinée
- selbständig Fragen zum Global- und Detailverständnis komplexerer Texte beantworten, ggf. auch stellen
- einfachen Gebrauchstexten wesentliche Informationen entnehmen
- die Fachbegriffe zur Textarbeit erweitern
Texterstellung
- etwas komplexere, kohärente Texte zu Textinhalten erstellen
- die eigene Meinung zu Textinhalten und vertrauten Sachverhalten zusammenhängend formulieren
- Texte oder Textteile nacherzählen oder zusammenfassen
- kreatives Schreiben: Texte unterschiedlicher Art gestalten oder umgestalten
F3 9.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde
Die Schüler erweitern ihr Wissen über Geographie, Kultur und Gesellschaft Frankreichs und gewinnen Einblicke in ein außereuropäisches frankophones Land; die Lebensweise französischsprachiger Jugendlicher stellen sie ihrer eigenen vergleichend gegenüber. Die Auseinandersetzung mit vielfältigen, landeskundlich relevanten Themen und Problemstellungen ermöglicht ihnen ein besseres Verständnis soziokultureller Lebenswirklichkeiten im französischen Sprachraum, auch im Hinblick auf deren historische Bedingtheit.
- Alltag und Freizeitgestaltung; Verhaltenskonventionen; Jugendkultur und Jugendsprache; Verhältnis der Generationen
- deutsch-französische Beziehungen am Beispiel von Schüleraustausch und Städtepartnerschaften
- Regionen im Überblick; eine Region Frankreichs unter verschiedenen Gesichtspunkten; Ballungsraum Paris, Leben in einer multikulturellen Gesellschaft, Zentralismus
- einzelne Aspekte aus Geschichte, Kultur und Wissenschaft ab dem 17. Jahrhundert [→ D 8.4]
- Québec unter verschiedenen Aspekten [→ Geo 8.2.1]Â
F3 9.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens
Die Schüler sind in der Lage, ihr fremdsprachenspezifisches Methodenrepertoire auch bei komplexeren Aufgabenstellungen anzuwenden. Aufbauend auf Vorkenntnissen und unter gezielter Nutzung von Hilfsmitteln, auch der neuen Medien, können sie authentische Quellen zunehmend selbständig auswerten und ihre Ergebnisse adressatengerecht und für die Mitschüler gewinnbringend präsentieren. Dabei üben die Schüler sich auch in der eigenverantwortlichen Organisation ihrer Arbeit.
- Methoden der Selbstkorrektur festigen und erweitern; individuell geeignete Strategien zum Erlernen von Wortschatz und Grammatik anwenden
- mit dem zweisprachigen Wörterbuch zunehmend flexibel umgehen
- verschiedene, auch französischsprachige Quellen zur Informationsbeschaffung nutzen; dabei verschiedene Techniken der Auswertung von Texten anwenden, z. B. auswählen, markieren, strukturieren
- Ergebnisse von Einzel- oder Gruppenarbeit adressatengerecht vorstellen
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© ISB 2004
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