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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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9
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Englisch (1. Fremdsprache)
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Mit der Jahrgangsstufe 9 ist die Grundphase des Spracherwerbs abgeschlossen. Die Schüler können am Ende des fünften Lernjahrs eine Vielzahl von Themen und Situationen sprachlich korrekt und inhaltlich angemessen bewältigen. Beim Umgang mit zunehmend authentischen Sachtexten und literarischen Texten achten sie gezielt auf das Zusammenwirken von inhaltlichen und formalen Aspekten. Erweiterte landeskundliche Kenntnisse sowie Einblicke in andere Wertvorstellungen und Normen ermöglichen es ihnen, eigene Standpunkte zu entwickeln und zu reflektieren. Sie bauen ihre Lern- und Arbeitsstrategien für erfolgreiches selbständiges Arbeiten sowie zur systematischen Wiederholung und Vertiefung der erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten weiter aus.
In der Jahrgangsstufe 9 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
- die kommunikativen Fertigkeiten und sprachlichen Mittel zur zunehmend selbständigen Sprachverwendung entsprechend der Stufe B1Â (Threshold Level) des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens
- die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Erschließung komplexerer, auch authentischer Texte sowie zur Erstellung zunehmend anspruchsvoller Texte erforderlich sind
- Einblicke in Aspekte der Jugendkultur, der Arbeits- und Berufswelt
- erweiterte Verfahren der Wortschatzarbeit, der Texterschließung und der Überarbeitung eigener Texte; Anfertigen von Notizen zur Ergebnissicherung; zunehmend selbständige Informationsbeschaffung sowie -auswertung, adressatengerechte Präsentation der Ergebnisse
E1 9.1 Sprache
Die Schüler verfügen nun über ein breites Repertoire an Wortschatz und Strukturen, mit dem sie zunehmend flexibel umgehen können. Mündlich und schriftlich können sie sich auch zu komplexeren Sachverhalten in gut verständlicher und klar strukturierter Weise äußern und persönliche Meinungen und Gefühle differenziert ausdrücken. Ihr Hör- und Leseverständnis eröffnet ihnen den Zugang zu anspruchsvolleren, insbesondere auch literarischen Texten. Sprachvergleich und ein vertieftes Sprachverständnis tragen zu einer zunehmend eigenständigen Arbeitsweise bei.
Kommunikative Fertigkeiten
- längere Äußerungen und Gespräche in natürlichem Sprechtempo zu einem breiteren Themenspektrum global und in wichtigen Details verstehen, sofern vorwiegend in britischer bzw. amerikanischer Standardsprache gesprochen wird
- längere, auch authentische Hör- und Hör-/Sehtexte zu bekannten Themen global und ggf. im Detail verstehen
- Gespräche über ein breiteres Spektrum von Themen selbständig mitgestalten; in Diskussionen überzeugend den eigenen Standpunkt vertreten; die eigenen Gedanken strukturiert und gut verständlich äußern
- Sachverhalte zusammenhängend und klar darstellen; detaillierter über Interessen, Erfahrungen und Ereignisse berichten und dabei differenziert eigene Meinungen, Gefühle und Reaktionen ausdrücken
- Arbeitsergebnisse präsentieren; ein kurzes Referat anhand von Stichworten weitgehend frei halten [→ D 9.1]
- komplexere, zunehmend auch authentische Sachtexte und kürzere literarische Texte verstehen, dabei neben detailgenauer Lektüre auch Verfahren des kursorischen und des selektiven Lesens anwenden
- geeignete Texte weitgehend selbständig erschließen, auch mithilfe des zweisprachigen Wörterbuchs
- authentische Materialien aus verschiedenen Quellen für Kurzreferate und Projekte auswerten
Schriftliche Ausdrucksfähigkeit
- längere Texte zu einem breiteren Spektrum von Themen verfassen und dabei insbesondere auf klaren Aufbau, Kohärenz, textartspezifische Konventionen und adressatenbezogenen Sprachgebrauch achten
- Meinungen logisch strukturiert und differenziert ausdrücken; einfachere Sachverhalte abwägen
- den Inhalt von längeren Gesprächen und etwas anspruchsvolleren schriftlichen Äußerungen aus einem breiteren Spektrum von Themen in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben
- gelegentlich für den kontrastiven Sprachvergleich geeignete Passagen englischsprachiger Texte ins Deutsche übersetzen und dabei die Besonderheiten der Ziel- und Ausgangssprache erfassen (Vorbereitung auf die Version)
Sprachliche Mittel
Aussprache und Intonation
Wortschatz und Idiomatik
- die zur Bewältigung der genannten kommunikativen Aktivitäten und der ausgewiesenen Themenbereiche notwendigen lexikalischen Einheiten (auch idioms, collocations, phrasal verbs), einschließlich einfacher Begriffe zur Textbesprechung, kennen und anwenden
Grammatik
folgende grammatische Strukturen verstehen und bei der eigenen Sprachproduktion anwenden:
- Syntax: Partizipialkonstruktionen, v. a. als Mittel der Satzverknüpfung und -verkürzung [→ L2 8.1] ; Funktionen der -ing-Formen und Abgrenzung zu Infinitivkonstruktionen (Übersicht); nicht-definierende und satzkommentierende Relativsätze; sprachliche Mittel zum Ausdruck der Emphase und der Hervorhebung
- Verb: Zeiten: future progressive, future perfect; Tempus und Aspekt (Übersicht)
- Substantiv: Fragen der Kongruenz; substantivischer Gebrauch des Adjektivs (Übersicht)
- weitere wichtige Aspekte des Artikelgebrauchs (Übersicht)
Sprachreflexion
- Möglichkeiten der Satzverknüpfung zur Textkohäsion kennen
- wichtige grammatische und idiomatische Unterschiede zwischen der englischen und der deutschen Sprache kennen
- unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten für Zukünftiges reflektieren
E1 9.2 Umgang mit Texten und Medien
Komplexere Themen und zunehmend authentische Texte fördern die Auseinandersetzung mit Argumenten und Meinungen, das Erfassen logischer Zusammenhänge sowie die Unterscheidung von subjektiver Stellungnahme und sachlicher Information. Die Schüler erkennen das Zusammenwirken von Inhalt, Form und Sprache; damit verbessern sie auch ihre Fähigkeit, Texte adressatenbezogen zu verfassen und dabei ihre eigene Meinung überzeugend auszudrücken. Sie können sich auf dem nun erreichten sprachlichen Niveau intensiver mit fiktionalen Texten beschäftigen, deren unmittelbare emotionale Wirkung erfahren und zu eigenständigen Deutungsversuchen gelangen.
Texterschließung
- Inhalt, Aussage und gedankliche Struktur beschreibender, erzählender, berichtender und argumentativer Texte verstehen
- komplexere Gebrauchstexte (z. B. Werbetexte, Prospekte) verstehen
- die wesentlichen Aussagen auch längerer authentischer Hör- und Hör-/Sehtexte verstehen
- sprachliche und formale Gestaltungsmittel (z. B. Aufbau, einige wichtige Stilmittel) und deren Wirkung erkennen und zur Intention des Autors in Bezug setzen; zwischen Fakten und Meinung unterscheiden, Aussagen hinterfragen
- kurze literarische Texte erschließen, deuten und ggf. szenisch gestalten, z. B. short stories, short plays, radio plays, Gedichte; ggf. Songs, Verfilmungen in Auszügen
Texterstellung
- komplexere Inhaltsfragen und einfache Fragen zur formalen Gestaltung von Texten beantworten; den Inhalt auch anspruchsvollerer Texte zusammenfassend wiedergeben
- Beschreibungen und Berichte zu bekannten Themen, sachliche Schreiben, z. B. Lebenslauf, Bewerbung und anspruchsvollere Briefe, z. B. Leserbrief, verfassen; einfache Gebrauchstexte erstellen
- bildliche und graphische Darstellungen versprachlichen
- begründete Stellungnahmen zu Texten und Themen verfassen
- kreatives Schreiben: fiktionale Texte fort- und umschreiben
E1 9.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde
Durch die Kenntnis weiterer historischer Zusammenhänge vertiefen die Schüler ihr Verständnis für andere Kulturen. Die Begegnung mit unterschiedlichen Wertvorstellungen hilft ihnen, eigene Standpunkte zu entwickeln und zu hinterfragen. In der Auseinandersetzung mit Aspekten der Jugendkultur werden sie sich wichtiger Tendenzen der Internationalisierung bewusst und reflektieren eigene Lebensformen. Durch die Beschäftigung mit Themen der Arbeitswelt und der Ökologie lernen sie, eigene Interessen gegenüber wirtschaftlichen und beruflichen Erfordernissen abzuwägen.
- Jugendkultur [→ Mu 9.2 Musik und Jugendkultur; Ku 9.1 Kleidung und Erscheinungsbild]: z. B. Wertvorstellungen, Tendenzen der Internationalisierung in Sprache, Kleidung, Musik, situationsgebundene Sprachkonventionen und kulturell bedingte Verhaltensweisen
- Beruf und Arbeitswelt [→ K 9.5; Ev 9.4; Eth 9.4 Arbeit; WR 9.1.3, WRWSG-W 9.1]; Verhältnis von Wirtschaft und Umwelt [→ WR 9.1.1 Konsum und Nachhaltigkeit]
- Geschichte des UK und der USA: Industrielle Revolution; Entstehung der USA, Erschließung des Westens
- aktuelle Themen
E1 9.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens
Die Schüler verfügen nun über ein umfangreiches Repertoire an Methoden, mit denen sie Wortschatz und Grammatik eigenständig wiederholen, üben und vertiefen können. Sie wenden Verfahren zur Texterschließung und zur Überarbeitung eigener Texte zunehmend selbständig an. Bei Projekten und Kurzreferaten nutzen sie verschiedene Methoden der Informationsbeschaffung und der Ergebnispräsentation.
- themenbezogene Wortfelder zur Wortschatzwiederholung und -erweiterung zusammenstellen
- erste Einblicke in den Umgang mit dem einsprachigen Wörterbuch gewinnen
- bei der selbständigen Erschließung von Texten Techniken des Strukturierens und Markierens anwenden
- selbst verfasste Texte gezielt auf sprachliche Differenzierung und Textkohäsion hin überarbeiten
- die Technik des note taking zur Ergebnissicherung anwenden [→ D 8.2 Mitschrift anfertigen]
- im Rahmen klar umrissener Aufgaben Informationen aus unterschiedlichen Quellen beschaffen und auswerten; verschiedene Präsentationstechniken, auch Handouts, adressatenbezogen einsetzen
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