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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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7
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Latein (1. Fremdsprache)
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Die Jugendlichen haben in dieser Jahrgangsstufe bereits Erfahrung im Umgang mit Fremdsprachen gesammelt. Das vertiefte sprachliche Bewusstsein und die zunehmende Abstraktionsfähigkeit helfen den Schülern, syntaktische Strukturen sowie die gedanklichen und logischen Zusammenhänge genauer zu erfassen. Darüber hinaus wird durch den Vergleich mit dem Deutschen das eigene Sprachgefühl verfeinert. Die Schüler festigen und erweitern ihre Wortschatzkenntnisse und stellen immer wieder auch Bezüge zur zweiten Fremdsprache her. Bei der Wiederholung und Ergänzung der lateinischen Formen- und Satzlehre werden sie angeregt, Gesetzmäßigkeiten wahrzunehmen und zu beschreiben. Sie bemühen sich um eine gute und treffende Übersetzung auch längerer lateinischer Sätze und lernen, einen Text als sprachliche und gedankliche Einheit zu betrachten.
Anhand lateinischer Texte und Leseeinheiten vor allem zu wichtigen Stationen der römischen Geschichte und zu bedeutenden Gestalten der griechisch-römischen Welt erfahren sie die Vielfalt der antiken Lebenswelt und beginnen zu verstehen, dass das Verständnis der europäischen Tradition durch die Kenntnis der Antike gefördert wird.
In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
- erweitertes Grundvokabular; weitere Techniken der Wortschatzarbeit
- Formen- und Satzlehre; weitere Bausteine des grammatischen Systems; Stammformen weiterer Verben
- komplexere lateinische Textpassagen verstehen und übersetzen
- sprachliche und inhaltliche Strukturen von Texten erfassen
- Aspekte der Geschichte, Kultur und Zivilisation der Römer; politisches und soziales Leben im römischen Staat; bedeutende Gestalten der griechisch-römischen Welt; Topographie des Imperium Romanum
- weitere Lehn- und Fremdwörter; Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
- die Bedeutung der Sprache, Zivilisation und Kultur der Römer für die Gegenwart an Beispielen zeigen
- Lernstrategien und Arbeitstechniken selbständig anwenden; Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Lernen; geeignete Medien für die unterrichtliche und häusliche Arbeit eigenständig einsetzen
L1 Â 7.1 Sprache
Durch das Erstellen von Wortfeldern, Sachfeldern und Wortfamilien sowie durch gezielte Hinweise auf die Regeln der Wortbildungslehre werden die Vokabelkenntnisse systematisiert. Da die Schüler nunmehr einen Grundbestand an Wortschatz und Formen beherrschen, gelingt es ihnen, Texte sprachlich präzise zu erfassen und weitere Nominal- und Verbalformen in das grammatische System sicher einzuordnen. Sie lernen weitere satzwertige Konstruktionen kennen, die erhöhte Anforderungen an ihre Fähigkeit stellen, einen Satz und seinen Kontext gedanklich zu durchdringen. Es wird ihnen zugleich bewusst, dass sich die lateinische und deutsche Sprache in bestimmten Fällen auch völlig verschiedener syntaktischer Mittel bedienen können, um den gleichen Sachverhalt auszudrücken.
Wortschatz
- Erweiterung des Grundvokabulars (ca. 300 Wörter und Wendungen, dazu Kulturwortschatz)
- weitere Lehn- und Fremdwörter
- Fortleben lateinischer Wörter in modernen Fremdsprachen
- weitere Prinzipien der Wortbildung
- Wortschatzarbeit (v. a. Wort- und Sachfelder, Wortfamilien)
Formenlehre
- weitere Grundbegriffe (Komparativ, Gerund u. a.)
- Substantive
- weitere Substantive v. a. der 3. Deklination
- Adjektive
- Pronomina
- Numeralia
- ggf. weitere Grund- und Ordnungszahlen, ggf. als Wortschatz
- Adverbien
- weitere Adverbien, ggf. als Wortschatz
- Adverbbildung
- Steigerung
- Verben
- ferre, nolleÂ
- Modi: Konjunktiv Präsens und Perfekt im Aktiv und Passiv
- Nominalformen: Infinitiv Futur Aktiv, Partizip Futur, Gerund
- Stammformen weiterer Verben
Satzlehre
- weitere Grundbegriffe (ablativus absolutus u. a.)
- Satzmodell
- weitere Füllungsarten
- Verwendung der Kasus
- Modi
- Bedeutungen des Konjunktivs im Gliedsatz (z. B. nach Konjunktionen)
- Bedeutungen des Konjunktivs im Hauptsatz (Hortativ, Jussiv, Optativ, Prohibitiv)
- Gliedsätze
- ggf. weitere Adverbialsätze bzw. Sinnrichtungen
- satzwertige Konstruktionen
- AcI (nachzeitig; Aktiv)
- Partizip (nachzeitig; als Adverbiale: ablativus absolutus)
L1 Â 7.2 Textarbeit
Die Schüler üben das Übersetzen nach verschiedenen Methoden und bemühen sich um einen zeitgemäßen Ausdruck im Deutschen. Da sie nunmehr verstärkt auf Schlüsselwörter und auf logische Beziehungen über die Satzgrenzen hinaus achten, gelingt es ihnen zunehmend besser, schon beim Lesen die gedankliche Grundstruktur eines Textes und einige wesentliche inhaltliche Aspekte zu erfassen. Sie lernen, einen lateinischen Text in Sinnabschnitte zu untergliedern und seine Kernaussagen zu formulieren. Durch die Auswertung der Inhalte, auch über mehrere Lektionen hinweg, finden die Schüler den thematischen Zusammenhang der Texte heraus.Â
- Übersetzung auch längerer lateinischer Texte und Lesestücke
- sprachliche und inhaltliche Erschließung von Texten
Â
L1 Â 7.3 Antike Kultur
Die Schüler verstehen es nun gut, das Fortleben der lateinischen Wörter in modernen europäischen Sprachen und die Bedeutung der antiken Kultur und Zivilisation für die Gegenwart an konkreten Beispielen zu zeigen. Die lateinischen Texte und Lesestücke stellen bedeutende Persönlichkeiten der griechischen und römischen Geschichte in ihrem für die Jugendlichen oft fremdartigen, aber gerade dadurch interessanten Leben vor. Sie erweitern ihr Wissen über die Einflüsse griechischen Denkens auf das Handeln der Römer, über deren Beziehungen zu den Nachbarvölkern und über die Entwicklung des aufkommenden Christentums. Die Ausdehnung des römischen Reichs über weite Teile Europas wird für die Schüler nicht zuletzt in zahlreichen archäologischen Zeugnissen der griechisch-römischen Antike greifbar.
Schwerpunktthemen:
- Topographie des Imperium Romanum [→ E2 7.3, Geo 7.1]
- bedeutende Gestalten der antiken Welt
- politisches und gesellschaftliches Leben in Republik und Kaiserzeit
- Anfänge des Christentums in Rom [→ K 6.5, Ev 7.1]
- Zeugnisse der griechisch-römischen Kulturgeschichte
- die Römer in Deutschland [→ G 6.5, K 7.4]; archäologische Funde und Zeugnisse v. a. in Bayern, ggf. Exkursion zu einer Ausgrabungsstätte, Fahrt ins Museum
L1 Â 7.4 Methodisches und selbständiges Arbeiten
Die Schüler gehen zunehmend eigenverantwortlich mit den Lernstoffen um. Geeignete Arbeitsmittel und Medien zum Erreichen von Lern- und Arbeitszielen sind ihnen vertraut. Sie wenden verschiedene Techniken zur Erschließung und Übersetzung lateinischer Texte an, ggf. auch in Partner- oder Teamarbeit. Die im Unterricht erworbenen Techniken nutzen sie bei der selbständigen häuslichen Vor- und Nachbereitung.
- Arbeitstechniken gezielt, auch im Team, zur Lösung fachlicher Aufgabenstellungen einsetzen
- den Wortschatz nach verschiedenen Prinzipien strukturieren
- Bezüge, v. a. in Wortschatz und Grammatik, zu modernen Fremdsprachen herstellen
- das System der lateinischen Grammatik um weitere Bausteine ergänzen
- Formen der Erschließung lateinischer Texte üben
- fachliche Arbeitsmittel und Medien eigenständig einsetzen, z. B. Lernsoftware, ggf. selbst Materialien erstellen
- Informationen zu fachlichen Themenstellungen, auch im Team, sammeln und auswerten sowie die Ergebnisse zunehmend aufgaben- und adressatengerecht präsentieren
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