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Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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Die mit diesem Alter verbundenen Veränderungen führen zu Verunsicherungen, die im Ethikunterricht thematisiert werden. Die wachsende Hinwendung zu Gleichaltrigen, die zunehmende Bedeutung der Massenmedien führen zu der Erfahrung unterschiedlicher Wirklichkeitsauffassungen und Wertvorstellungen. Die Schüler beschäftigen sich dabei mit Fragen individueller Entwicklung und zwischenmenschlicher Beziehungen. Sie erkennen, dass die persönliche Freiheit Entfaltung der eigenen Kräfte und Möglichkeiten, aber auch Verantwortung bedeutet. Die Schüler lernen, dass Selbstbegrenzung, Solidarität und Offenheit für andere Bedingungen der eigenen Persönlichkeitsentwicklung sind. Sie entwickeln Einsichten und Techniken, in Konfliktsituationen rational zu handeln. Durch die Begegnung mit dem Menschenbild und der Ethik des Islam erweitern sie ihre Wahrnehmung und lernen im Vergleich mit Christentum und Judentum Respekt und Toleranz im Umgang miteinander. Durch die Beschäftigung mit Festen und Feiern erkennen die Schüler, wie Gemeinschaft konkret Gestalt gewinnt.
In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
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 Rechte und Pflichten in verschiedenen Lebensaltern kennen
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 fremde Einflüsse auf die Selbstbestimmung erkennen und kritisch einschätzen
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 gewaltfreie Konfliktlösungsmodelle kennen und zu ihrer Anwendung bereit sein
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 Formen und Inhalte islamischen Lebens und Brauchtums kennen
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 Feste als Form der Lebensgestaltung in verschiedenen Bereichen verstehen
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 jüdische, christliche und islamische Feste beschreiben
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Die Einsicht, dass man nicht mehr Kind, aber auch noch nicht erwachsen ist, fördert das Verständnis der problematischen Übergangssituation: Der Heranwachsende möchte oft mehr, als er darf und selbst verantworten kann. Die Verunsicherung der Selbsteinschätzung in dieser Lebensphase zeigt an, dass die eigene Identität noch ungefestigt und in hohem Maße entwicklungsoffen ist. Dem Jugendlichen sollte bewusstwerden, dass Identität nicht nur von vorhandenen Anlagen abhängt, sondern immer auch Selbstentwurf ist und durch die eigene Lebensgestaltung mitgeprägt wird. Er soll einsehen, dass die Freiheit zur selbstbestimmten Lebensgestaltung gefährdet ist, wenn sie durch fremde Interessen manipuliert wird.
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Rechte und Pflichten im Jugendalter (Jugendschutzgesetz, Strafmündigkeit u. a.)
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die zunehmende Bedeutung der Sexualität in der Wahrnehmung des anderen
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der veränderte Blick auf sich selbst: Stärken und Schwächen der eigenen Person erkennen; Entwicklung einer eigenen Identität durch selbstverantwortliche Lebensgestaltung
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Gefährdungen der persönlichen Freiheit durch äußere Einflüsse (z. B. Werbung und Medien, Drogen und andere Suchtmittel; Gruppenzwang); Bedeutung der Peergroup (z. B. Normenbildung, Ideale, Idole [→ Mu 7.2], Kleiderordnung)
Das Thema Konflikt, mit dem sich die Schüler bereits in der Jahrgangsstufe 6 beschäftigt haben, wird, dem Entwicklungsstand der Schüler entsprechend, hier vertieft und systematisch behandelt. Zentrale Zielsetzungen sind die Erkenntnis, dass Konflikte Ursachen haben, die Einübung von Formen gewaltfreien Umgangs miteinander und schließlich die Bereitschaft, Konflikte als Chance der personalen und sozialen Weiterentwicklung zu verstehen.
- Konflikte in der eigenen Lebenswelt (Eltern, Lehrer, Gleichaltrige) und in der Literatur (z. B. Jugendbuch)
- Ursachen und Formen von Konflikten: z. B. gegensätzliche Interessen und Positionen; Vorurteile; intra- und interpersonale Konflikte, Gruppenkonflikte (Gewissen; unterschiedliche normative Verhaltenserwartungen)
- Scheinlösungen im Umgang mit Konflikten (Leugnung; verbale und körperliche Gewalt; Mobbing; Handeln nach bloßem Machtprinzip; unaufrichtiges Nachgeben u. a.)
- Bedingungen und Formen eines gewaltlosen Umgangs mit Konflikten (Offenheit für den anderen, Gesprächsbereitschaft, Ehrlichkeit, Sachlichkeit, Toleranz, Kompromissbereitschaft; „Runder Tisch“, Mediation)
- Konflikte als Chance, z. B. für einen Neuanfang
Die Schüler sollen wesentliche Merkmale der Ethik des Islam kennenlernen und sich mit ihnen in toleranter Haltung auseinandersetzen. Sie beschäftigen sich mit dem Problem der Integration und gewinnen durch Zeugnisse islamischer Kultur (z. B. Architektur) einen anschaulichen Einblick in die Welt des Islam.
- Grundlagen des Islam: Leben Mohammeds; der Koran als Offenbarung Gottes; die „fünf Säulen“ des Islam und andere Pflichten der Muslime
- Kenntnis islamischen Lebens und Brauchtums in verschiedenen Ländern (Unterscheidung zwischen traditioneller und pro-westlicher Orientierung u. a.)
- Ausdrucksformen islamischer Kunst (Sakral- und Profanbauten; orientalische Märchen u. a.)
- ethische Grundaussagen des Islam und ihre aktuelle Relevanz (ggf. Lektüre von Sure 1 u. a.)
- Wirkungen des Islam auf Europa in Wissenschaft, Kunst und im täglichen Leben
Eth 7.4 Feste und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft (ca. 8 Std.)
Feste sind ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Lebens. Die Schüler sammeln entsprechend dem Jahresablauf Beispiele für Feste und Feiern aus verschiedenen Kulturen und Bereichen des menschlichen Lebens. Ausgehend von bestimmten Anlässen sollen sie sich auf die zugrunde liegenden Motive eines Fests besinnen und sich über seine angemessene Gestaltung Gedanken machen. So können sie es als Möglichkeit überindividueller Lebensgestaltung erfahren. Aufbauend auf der Kenntnis wichtiger jüdischer, christlicher und islamischer Feste sollen die Schüler sich für Ausdrucksformen und Werthaltungen eigener und fremder Kultur öffnen und lernen, ihnen mit Toleranz zu begegnen. Vor allem beim Osterfest erkennen die Schüler, wie sich religiöse Traditionen durchdringen können.
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Feste als Höhepunkte im Leben: Gemeinschaftserlebnis, gehobenes Daseinsgefühl, Sinnenfreude u. a.
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Festanlässe im privaten, kulturell-religiösen und staatlich-gesellschaftlichen Bereich (z. B. Geburtstag, Erntedankfest, Volksfest, Nationalfeiertag)
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jüdische, christliche und islamische Feste im Jahreslauf, ihr Zusammenhang und ihre Symbolik: Pessachfeier (Auszug aus Ägypten unter Mose, Ex 12), Ostern (Tod und Auferstehung Jesu, vgl. die Evangelien); Pfingsten (Apg. 2,1-36); Weihnachten (Mt 2,1-12, Lk 2,1-21); Opferfest; Fest des Fastenbrechens; Brauchtum in Zusammenhang mit diesen Festen (Geschichtlichkeit)
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