In Jahrgangsstufe 9 werden zusammengesetzte Zufallsexperimente systematisch behandelt und geeignet dargestellt. Hierfür grundlegende Begriffe wie Ergebnis, Ergebnisraum (Ergebnismenge), Ereignis, Laplace-Experiment und Zählprinzip sind bereits aus früheren Jahrgangsstufen bekannt.
Laut Lehrplan werden die Pfadregeln auf Basis von unmittelbar Offensichtlichem, d. h. als Fundamentalsätze, eingeführt: Die 1. Pfadregel lässt sich anhand analoger Überlegungen bei relativen Häufigkeiten erläutern (z. B.: Eine Klasse besteht aus 30 Personen. Davon sind 50 % Mädchen, von denen 40 % eine Brille tragen. Wie viele Mädchen tragen eine Brille?); die 2. Pfadregel ist für Schüler evident, kann aber ebenfalls über relative Häufigkeiten an einem Baum veranschaulicht werden.
Bei allen Überlegungen zu zusammengesetzten Zufallsexperimenten spielen Baumdiagramme eine zentrale Rolle. Der Alterstufe und den Vorkenntnissen entsprechend, dürfen die in diesem Kontext erforderlichen Modellierungen nun anspruchsvoller als in vorhergehenden Jahrgangsstufen sein. Jedoch ist auch hier keinesfalls daran gedacht, ehemalige Inhalte aus der Oberstufe unverändert vorzuziehen. In der gesamten Mittelstufe gilt: Kombinatorik im Sinne von über das Zählprinzip hinausgehenden kombinatorischen Grundformeln, wie sie z. B. die Formelsammlung bietet, ist nicht beabsichtigt.
In der folgenden Jahrgangsstufe 10 werden im Sinn kumulativen Lernens in Kapitel „M 10.4 Stochastik: Zusammengesetzte Zufallsexperimente“ die Themen von Jahrgangsstufe 9 erneut aufgegriffen und unter dem Blickwinkel bedingter Wahrscheinlichkeiten fortgeführt.
Link zu Beispielaufgaben
Gesamtübersicht aller Link-Ebenen-Beiträge für das Fach Mathematik