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Wortschatz-Methodik
Da die Schüler bereits zwei Fremdsprachen lernen, sie entwicklungs-psychologisch eine höhere Stufe erreicht haben und der mögliche Zeitaufwand angesichts dreier Sprachen reduziert ist, kommt der Methodik des Lernens über das bloße Memorieren hinaus entscheidende Bedeutung zu.
Die Schüler müssen über die Darbietungsmethoden eine fast automatische Verankerung und vielfältige Vernetzung des neuen Wortschatzes erreichen:
sprachwissenschaftliche Methode (Befähigung zur Analyse, Baukastenprinzip), Fremdwortmethode, Einordnung in und Ableitung von Wortfamilien (Etymologie) und Textmethode. Durch die präzise Anwendung der Methoden, ihre Abwechslung und Kombination werden die Schüler schon im Unterricht befähigt, neue Wörter in ihren Besitz zu überführen. Dabei sollen sie im Sinne des ökonomischen Lernens erkennen, dass das Griechische über die Fülle von Wortzusammensetzungen eine selbstverständliche Erweiterung des Grundwortschatzes zulässt. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit des verstärkten Einsatzes der Textmethode in der Lektürephase.
Da die Schüler in dieser Stufe ihren Lern-Typ[1] (visuell, auditiv, handlungsorientiert, kognitiv-analytisch, kommunikativ-kooperativ) kennen sollten, kann der Lehrer auch darauf Rücksicht nehmen.
Zu empfehlen wäre als Sicherung zuhause die Wörterkartei[2] oder die digitale Form phase6 (www.phase6.de), die für die drei gelernten Sprachen angewendet werden kann.
Neben der ersten Begegnung kommt der systematischen Wiederholung des Grundwortschatzes trotz der Benützung des Lexikons ab Jahrgangsstufe 10 für die erhöhte Lesegeschwindigkeit in der Lektürephase große Bedeutung zu.
Die Erarbeitung einer Systematik in der Wiederholung sollte zunehmend in die Eigenverantwortung der Schüler gelegt werden. Zeitmanagement, Wochenplan[3], Teamarbeit, medial verschiedene Aufbereitungen für die Klasse lassen individuelle und kollektive Möglichkeiten der Wiederholung erkennen[4]. Dass im Unterricht immanent wiederholt und gearbeitet wird, bedarf keiner expliziten Erwähnung.
NR
[1] AU 1/2008 Binnendifferenzierung: I. Scholz: Es ist normal, verschieden zu sein, 2-13
[2] St. Hunnecke: Die Vokabelbox, in AU 6/2005, 20-23
[3] F. Radewaldt: Wochenplanarbeit, in AU1/1997, 17-37;
[4] Paradies/Linser/Greving: Diagnostizieren, Fordern, Fördern, Berlin 2007