Der Ölfleckversuch wird in einigen Schulbüchern bereits in Jahrgangsstufe 8 im Zusammenhang mit dem Teilchenmodell der Materie angeboten. Es ist jedoch sehr empfehlenswert, ihn erst in Jahrgangsstufe 9 durchzuführen, nicht nur aufgrund der Lehrplannähe dort, sondern auch, weil die Zahlenwerte in den Rechnungen (große negative Zehnerpotenzen) in Jahrgangsstufe 9 deutlich besser zu handhaben sind.
Im Chemie-Lehrplan des NTG wird der Ölfleckversuch als Möglichkeit im Profilbereich genannt; hier ist eine Absprache zwischen den Lehrkräften sinnvoll.
Bei der Durchführung des Experiments ist entscheidend, dass die verwendete Wasseroberfläche groß genug ist, sodass die Sporen dem Ölfleck wirklich ausweichen können. Oft zieht sich der Fleck am Ende seiner Ausbreitung wieder etwas zusammen, hier kann man das Verdunsten des beigemischten Benzins beobachten.
Bei der Auswertung des Ölfleckversuchs sollte deutlich auf die angestellten Näherungen und vereinfachenden Annahmen hingewiesen und klar gemacht werden, dass das Ergebnis lediglich eine grobe Abschätzung für die Größenordnung des Atomradius liefert.
Beim Transfer auf Alltagssituationen kann es bedingt sinnvoll sein, die Annahme einer monomolekularen Schicht beizubehalten, oft bietet es sich jedoch an, in Aufgaben auf realistische Schichtdicken schließen zu lassen oder solche anzugeben. Im Hinblick auf die vielen weiteren Bereiche der Atomphysik, die von hohem allgemeinbildenden Interesse sind, sollten die Schichtdickenproblematik und die Möglichkeiten, damit den Atomdurchmesser abzuschätzen, keinen zu breiten Raum einnehmen.
Ergänzend kann es auch reizvoll und mtivierend sein, rastertunnel- oder rasterkraftmikroskopische Aufnahmen von Festkörperoberflächen zu zeigen. Allerdings ist es in der 9. Jgst. nicht sinnvoll, näher auf die Funktionsweise dieser Geräte einzugehen.
Aufgabenbeispiel zum Ölfleckversuch.
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