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10 Orthodoxe Religionslehre (2)

Die Themenkreise dieser Jahrgangsstufe führen in inhaltliche und methodische Schwerpunkte der Oberstufe ein. Indem sich die Heranwachsende dem Ineinander, aber auch dem Gegeneinander verschiedener Überzeugungen im theologischen und ethischen Bereich aussetzen, erfahren sie eine Stärkung ihrer Kompetenz, die Bedeutung des orthodoxen Glaubens für das ganze Leben zu verstehen und zu artikulieren.

In der Jahrgangsstufe 10 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
  • die mystische Theologie der Orthodoxen Kirche umreißen können
  • die Entwicklungen der Orthodoxen Kirche im 19. und 20. Jh. darstellen können
  • den Zusammenhang zwischen Dogmen und Heil finden
  • zwischen den Angeboten der Kirche und der Welt mit deren Folgen unterscheiden können
  • fernöstliche Religiosität in Hauptaspekten darstellen und vom christlichen Glauben unterscheiden können

Orth 10.1 Die mystische Theologie der morgenländischen Kirche

In Weiterführung von Orth. 9.1 werden Texte der Kirchenväter aus späteren Epochen bearbeitet sowie die Neuentdeckung der Kirchenväter in der Theologie des 20. Jh‘s. Das Ziel der orthodoxen Theologie und des kirchlichen Lebens ist die Vergöttlichung, d. h. die Vereinigung mit Gott in Seinen Energien. Die Jugendlichen begründen die Tiefe geistlichen Lebens aus der Erfahrung der Kirche.

  • Vergöttlichung (Teilhabe am göttlichen Leben) als Ziel des kirchlichen Lebens. Synergia als das Zusammenwirken von Gottes Gnade und des Menschen Freiheit. Lektüre aus Texten von z. B. Erzpr. Georgi Florovski, Vladimir Lossky, Dumitru Staniloae.
  • Leben und Lehre der Heiligen: Symeon der Neue Theologe, Gregor Palamas und Markos von Ephesos; z. B. Unterscheidung von geschaffenen und ungeschaffenen Energien sowie wissenschaftlicher und theologischer Erfahrung (Gregor Palamas), Gottesschau und Heiligkeit (Symeon der Neue Theologe), Logik und Theologie (Markos von Ephesos)
  • Ekklesiologie aus der Liturgie und den Sakramenten; z. B. Hl. Nikolaos Kabasilas, Nikolaj Afanasieff, Alexander Schmemann

Orth 10.2 Die Dogmen der Ökumenischen Konzile

Die Konzile haben Dogmen nicht grundlos formuliert. Irrlehren sollten diskutiert und eine Klärung herbeigeführt werden. Häresien (z. B. Arios, Nestorios, Apollinarios, Ikonenfeinde, u. a.) wurden durch Argumente der Kirchenväter widerlegt und so wurde das Heil der Menschen sichergestellt. Die Schüler zeigen Verständnis für den Zusammenhang zwischen Dogma und Heil.

  • Christus ist Gott und Mensch (Der eingeborene Sohn und Logos Gottes)
  • Maria ist die Muttergottes (Akathistos Hymnos)
  • Christusikone (Sonntag der Orthodoxie)

Orth 10.3 Entwicklungen der Orthodoxen Kirche im 19. und 20. Jahrhundert

Die Jugendlichen haben den Weg der Kirche bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verfolgt. Das 19. Jh. ist geprägt von Befreiungskämpfen auf dem Balkan, der Ausweitung der Mission bis nach Japan und Amerika sowie späteren Neuentwicklungen in der Kirche, die den Grundstein für die heutige Situation legen. Das orthodoxe Russische Reich bricht zusammen. Totalitäre Regime etablieren sich in Europa mit dramatischen Folgen für die Kirche. Erneut bricht die Problematik des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat auf, was eine christliche Antwort Aufbruch und Widerstand erfordert. Die Schüler erkennen, wie persönliche Verantwortung der Anpassungsmentalität entgegensteht.

  • Widerstandsbewegungen auf dem Balkan (z. B. Kosmas der Ätolier)
  • Patriarchat von Konstantinopel und die Entstehung der neuen Patriarchate und Autokephalen Kirchen
  • die Endphase der Synodalperiode in Russland, das Landeskonzil von 1917-1918, das Amt des Patriarchen, die Neumärtyrer und deren Verherrlichung
  • der Kommunismus und die Diaspora der verschiedenen Landeskirchen
  • die Kirchen unter den Nationalsozialisten in Deutschland und den besetzten Ländern (z. B. „Kirchenkampf“, Deutsche Christen, Bekennende Kirche, Katholische Bischöfe, die Weiße Rose: Glaubenszeugnis von Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Neumärtyrer Serbiens, u. a. )

Orth 10.4 Psychomarkt, Metaphysik und Wissenschaft

Esoterische und psychologische Angebote, Metaphysik und Wissenschaft möchten den Menschen Geborgenheit, Gemeinschaft, Lebenshilfe und Heilung bieten. Mögliche Folgen des Hedonismus sind aus christlicher Sicht kritisch unter Einbezug der modernen bioethischen Fragen zu erkunden. Die Schüler schätzen menschliche Errungenschaften und Möglichkeiten ein, erkennen menschliche Grenzen und die göttliche Allmacht.

  • die unvollkommene und eingeschränkte Natur des Menschen im Gegensatz zum vollkommenen und uneingeschränkten Gott (Apophatismus und Kataphatismus)
  • die eingeschränkte menschliche Sichtweise an Beispielen aus Esoterik, Astrologie, Yoga, Kampfsportarten in Abgrenzung zum unendlichen Weg auf die Gottesähnlichkeit hin
  • Schritte der Wahrnehmung ethischer Verantwortung (anhand eines Problemfalls, z. B. Abtreibung, Humangenetik, Euthanasie, Todesstrafe): gewissenhafte Sachanalyse des Problems, Abschätzung der Folgen des Handelns, Aufmerksamkeit auf die Einsichten und Beiträge anderer, Mut und Energie, aus christlicher Hoffnung das Notwendige auch gegen Widerstände zu tun, Bereitschaft zum Eingeständnis schuldhaften Verhaltens und zur Vergebung

Orth 10.5 Fernöstliche Religion und Religiosität [→ K 10.5; Ev 10.3]

Jugendliche zeigen Interesse an fremden Religionen, die durch globale Beziehungen und Medienberichte verstärkt in den Blick rücken. Fernöstliche Traditionen bieten für unsere Kultur ungewohnte religiöse Wege, die jedoch manchen gesellschaftlichen Sehnsüchten entgegenkommen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Hinduismus und Buddhismus erhalten die Schüler Gelegenheit, die jeweilige Eigenart fernöstlicher und orthodoxer Religiosität zu erkennen und den eigenen Glauben bewusster zu erfassen.

  • Leben und Glauben im Hinduismus: geschichtliche Ursprünge, Kastenwesen; Frömmigkeitsformen, z. B. Götterverehrung, Yoga, Totenverbrennung; wechselseitige Durchdringung von Religion, Natur und Gesellschaft; Gesetz des „Karma“ und Reinkarnation, Befreiung aus dem Kreislauf von Werden und Vergehen als Lebensziel
  • Buddhismus als Reformbewegung des Hinduismus: Gautamas Leben, seine Suche nach Befreiung vom Leiden, seine Lehre, seine Verehrung; religiöser Alltag von Laien und Mönchen
  • Christentum und Buddhismus: fruchtbare Anstöße, z. B. Meditation, Achtsamkeit gegenüber der Natur; Unterschiede, z. B. in der Einstellung zur Materie und zur Person (Menschwerdung Gottes, Auferstehung des Leibes, Leben als Gabe des personalen Schöpfers, positiver Sinn des Leidens)
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