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					Einfluss des Phenylrests auf die Acidität am Beispiel von Phenol und Anilin
							
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					Link-Ebene
										
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  		Überlegungen zur Umsetzung des Lehrplans
 
 
Grundlagen in den Lehrplänen der Jgst. 8-11
 
- CNTG 10.2 Sauerstoffhaltige organische Verbindungen: Eigenschaften und Reaktionen sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen 
 - C 10.4 Reaktionsverhalten organischer Verbindungen: Sauerstoffhaltige organische Verbindungen
  
 
Vorschläge zu Inhalten und Niveau
 
- historische Aspekte zu Phenol und Anilin, industrielle Bedeutung von Phenol und Anilin, z. B. für die Farbstoffproduktion (BASF: Badische Anilin- & Soda-Fabrik, Agfa: Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation) 
 - experimentelle Erarbeitung der Acidität von Phenol 
 - experimenteller Vergleich der Acidität von Phenol mit der aliphatischer Alkohole: 
- Erklärung mit +M-Effekt der phenolischen Hydroxygruppe: Das freie Elektronenpaar ist Teil des mesomeren Systems. 
 Daraus lassen sich zwei Konsequenzen ableiten, die beide unabhängig voneinander als Erklärung für die Acidität dienen können: a) Erhöhung der Polarität der Wasserstoff-Sauerstoff-Bindung in der Hydroxygruppe --> erleichterte Abspaltung des Protons b )Mesomeriestabilisierung des Phenolat-Ions: Diese Erklärung ist die wichtigere von beiden, da die Stabilität eines Moleküls durch Mesomerie begründet wird (Mesomerieenergie).  
 - Vergleich der Basizität von Anilin, Methylamin und Ammoniak: Anilin ist schwächer basisch als erwartet, da das freie Elektronenpaar der Aminogruppe Teil des delokalisierten Elektronensystems ist. 
 - An dieser Stelle bietet es sich zur Vorbereitung des bathochromen Effekts an, mesomere Effekte am Beispiel des Nitrophenols zu thematisieren: 
- Die Bromierung von Phenol erfolgt ohne Katalysator: Erklärung mit erhöhter Elektronendichte im aromatischen System  elektrophiler Angriff ist erleichtert.
 (Auf dirigierende Effekte nach ortho und para und die prozentuale Produktverteilung bei der Zweitsubstitution muss nicht eingegangen werden.) 
 - Die Bromierung von Nitrobenzol ist erschwert: Erläuterung des –M-Effekts mit mesomeren Grenzstrukturen; Elektronendichte im aromatischen System ist verringert. (Mechanismus nicht nötig) 
 - evtl. zur Vertiefung mit interessierten Schülerinnen und Schülern als Vorbereitung auf das Thema Farbstoffe: Aufstellen mesomerer Grenzstrukturen bei p-Nitrophenol; Aufzeigen, dass die Kombination von Substituenten mit +M- und –M-Effekt ein delokalisiertes Elektronensystem vergrößern kann.
  
 - Erweiterung der Kenntnisse zu Carbonsäuren aus Jgst. 10: Erklärung der Acidität aufgrund von Mesomerie
   
 
Basiskonzepte und Kompetenzorientierung
 
- M-Effekte (Struktur-Eigenschafts-Konzept, Donator-Akzeptor-Konzept) 
 - Einfluss des Phenylrests auf funktionelle Gruppen: Hydroxy-, Amino-, Carboxy-Gruppe (Struktur-Eigenschafts-Konzept)
   
Vorschläge für Experimente
 
- Mischungsverhalten von Phenol und Wasser („Mischungslücke“): Der Grund für die homogene Mischung bei viel Phenol / wenig Wasser bzw. umgekehrt ist die Micellenbildung.
 Die Phenol-Wasser-Emulsion ermöglicht ein interessantes Experiment zur Acidität. 
 - Acidität: 
- Zugabe von Phenol zu einer mit Phenolphthalein versetzten schwach basischen Lösung 
 - Zugabe einer Lauge zu einer Emulsion aus Phenol und Wasser, danach Zugabe von Salzsäure (Phenolat ist stärker hydrophil als Phenol.)
  
 - Vergleich der Acidität mit Alkoholen: 
- Zugabe von Ethanol zu einer mit Phenolphthalein versetzten schwach basischen Lösung 
 - Zugabe einer Lauge zu einer Emulsion aus Phenylmethanol und Wasser, danach Zugabe von Salzsäure 
  
 - Phenol und Bromwasser reagieren ohne Katalysator miteinander.
   
		 
                             
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