Der Lehrplanabschnitt behandelt Funktion und Wirkung nationaler Fremd- und Selbstbilder am Beispiel des deutsch-französischen Verhältnisses; eine diplomatie- oder politikgeschichtliche Analyse der Beziehungen zwischen den beiden Nationen ist nicht vorgesehen.
Stattdessen sind typische nationalistische Ideologeme und ihre vielfältigen Ausprägungen in der Hoch- und Alltagskultur zu behandeln: aus deutscher Sicht etwa die Rede vom „Erzfeind“ Frankreich, der Überlegenheitsanspruch der deutschen „Kultur“ gegenüber der französischen „Zivilisation“, das Beharren auf dem „deutschen Rhein“ und ähnliche Vorstellungen; aus französischer Sichte etwa die Geringschätzung der deutschen Kultur oder die Angst vor dem preußischen Militarismus.
Um das eigentliche Thema nicht zu verfehlen und eine stoffliche Überfrachtung zu verhindern, sollte also die Ereignisgeschichte eher außen vor bleiben oder zumindest sehr deutlich in den Hintergrund treten, wie beispielsweise die Befreiungskriege, die politische Entwicklung der Reichsgründung, die Bündnisstrukturen im Vorfeld des Ersten Weltkriegs, die Außenpolitik der Weimarer Republik, der Verlauf des Zweiten Weltkriegs oder die französische Besatzungspolitik.
Methode:
- Darstellung am Beispiel nationaler Gedenktage
- Kriegsbegeisterung vs. Feldpostbriefe, Bildanalyse (z. B. Stresemann/Briand vs. Hitler in Paris)
- Kartenarbeit