Training der koordinativen Fähigkeiten – Techniktraining - Trainingsaufbau
Zwischen dem Training der koordinativen Fähigkeiten und dem Techniktraining einer Sportart besteht eine enge Verbindung. In der Alltagsmotorik dienen koordinative Fähigkeiten dazu, sich sicher und situationsgemäß zu bewegen. So wird z. B. beim Überqueren einer belebten Straße ein gewisses Maß an Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit benötigt. Nur in seltenen Situationen werden koordinative Höchstleistungen gefordert. Ziel des Techniktrainings hingegen ist es, im Rahmen einer bestimmten Sportart spezifische Bewegungsaufgaben auf dem maximal erreichbaren Niveau zu lösen. Erfahrungsgemäß gelingt dies um so schneller und qualitativ besser, je breiter das allgemeine koordinative Repertoire des Sportlers ausgebildet ist. Daraus ergibt sich die allgemeine Vorgehensweise bei der Schulung sportlicher Bewegungen:
Allgemeines Koordinationstraining
- Vielseitige Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten in der Anfängerschulung
z. B. durch kleine Spiele. Durch die Variation der äußeren Bedingungen (Gelände, Aufbau der Gerätebahn etc.), der Bewegungsausführung (gelaufen, gesprungen, angehockt, gedreht, gegrätscht etc.), dem Üben unter Zeitdruck und nach Vorbelastung bildet sich ein sog. Bewegungsschatz heraus.
- Erhöhung der koordinativen Anforderungen durch die Kombination von Bewegungen
Techniktraining
- Erwerb grundlegender technischer Fähigkeiten (Grobkoordination)
Hier findet der Übergang zum Techniktraining innerhalb einer Sportart statt. Das Schaffen einer Bewegungsvorstellung ist Grundvoraussetzung, um eigene motorische Programme zu entwickeln.
- Der nächste Schritt besteht aus der parallelen Schulung der Verfeinerung der sportlichen Techniken und einer allgemeinen physischen Vorbereitung.
Beispiel Ballfertigkeiten: im Stand, im Laufen, mit passivem Gegner, mit aktivem Gegner, unter Zeitdruck, nach Vorbelastung. Es kommt zu einem sportarttypischen Entwicklungsmuster der koordinativen Fähigkeiten.
Gleichzeitig werden die allgemeinen Ausdauer, die Schnelligkeitsausdauer, die Sprungkraft o. Ä. verbessert.
- Spezialisierung: unter Berücksichtigung der individuellen Möglichkeiten wird die optimale Variante der Technik automatisiert. Ggf. werden variabel einsetzbare Alternativen geschult. Die physische Vorbereitung wird zielgerichtet ausgebaut.
- vgl. dazu auch Link zu „Lernmodell“
Im Abitur LK 2004 I 2.1 findet sich eine Aufgabenstellung zu einigen Aspekten dieses Themas: „Nennen Sie methodische Grundsätze für ein effektives Koordinationstraining!“
Oder im Abitur LK 1984 V 2.:
„ Stellen Sie am Beispiel eines der großen Sportspiele die Aufgaben der einzelnen Abschnitte des langfristigen Trainingsprozesses dar!“