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Bayerisches Staatsministerium
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Verknüpfungsprinzip bei Di- und Polysacchariden
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Link-Ebene
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a) Disaccharide
Überlegungen zur Umsetzung des Lehrplans
Vorschläge zu Inhalten und Niveau
- Nomenklatur: Trivialnamen genügen, Art der Verknüpfung muss benannt werden können (s. u.)
- Verknüpfungsprinzip: Ausbildung von glycosidischen Bindungen durch Kondensations¬reaktionen; mindestens ein anomeres Kohlenstoff-Atom ist stets beteiligt, da hier hohe Reaktivität vorliegt; Aufstellen der Reaktionsgleichungen von Kondensation und Hydrolyse
- Haworth-Projektionsformeln: Zeichnung der glycosidischen Bindung in winkeltreuer Darstellung: Maltose (2 Glucosemoleküle sind α-1,4-glykosidisch verknüpft), Cellobiose (2 Glucosemoleküle sind β-1,4-glykosidisch verknüpft), Saccharose (1 Glucose- und 1 Fructose¬molekül sind α,β-1,2-glykosidisch verknüpft)
- Monomere aus den Dimeren ableiten und umgekehrt
- Fehling- und Silberspiegel-Probe: Ermittlung von Teil- und Gesamtgleichungen der Redoxreaktionen, Unterscheidung reduzierende und nicht-reduzierende Zucker
Vorschläge für Experimente
- Überprüfung auf positive Fehling-Probe bei Glucose, Fructose, Galactose, Maltose, Saccharose und zerriebenen Früchten (S)
- Messungen mit dem Polarimeter: Saccharose vor und nach Erhitzen mit verd. Salzsäure
b) Polysaccharide
Überlegungen zur Umsetzung des Lehrplans
Grundlagen in den Lehrplänen der Jgst. 8-11
- CNTG 10.3 Biomoleküle: Kohlenhydrate
- C 10.4: Sauerstoffhaltige organische Verbindungen: Kohlenhydrate als mehrfunktionelle Verbindungen
- B 10.1 Stoffwechsel des Menschen: Nährstoffe
Vorschläge zu Inhalten und Niveau
- Verknüpfungsvarianten der Zuckerbausteine in Polysacchariden: α-1,4-glykosidisch (Amylose), α-1,4-glykosidisch und α-1,6-glykosidisch (Amylopektin), β-1,4-glykosidisch (Cellulose); zeichnerische, winkelgetreue Darstellung von Ausschnitten dieser Polysaccharide; Raumstrukturen von Amylose (Spirale) und Cellulose (lineares Molekül)
- Monomere aus Polymeren ableiten und umgekehrt
- Zusammenhänge zwischen Molekülstruktur und Stoffeigenschaften: z. B.
- physikalische Eigenschaften: Einfluss der Wasserstoffbrücken; Löslichkeit, Quellung, Verhalten beim Erhitzen
- chemische Eigenschaften: Iod-Nachweis, Anfärbbarkeit (z. B. Färben von Baumwolle), saure und enzymatische Hydrolyse liefert Monosaccharide
- Bedeutung als Speicher- und Gerüststoffe: Stärke wird aus bei der Photosynthese gebildeter Glucose aufgebaut, Energiespeicher von Pflanzen (Amylose als Langzeitspeicher, Amylopektin als Kurzzeitspeicher der Zelle); Zusammenlagerung von Cellulosemolekülen zu seilähnlichen Bündeln, stabilisierende Strukturen von Pflanzen
- Beispiele für die Verwendung als nachwachsende pflanzliche Rohstoffe:
- Stärke: Möglichkeit zur Vergärung zu Bioethanol und Biogas, Erzeugung von Folien und Verpackungen, gentechnisch veränderte Kartoffelpflanzen (Amflora®)
- Cellulose: Herstellung von Papier und Textilien, Verbrennung von Holz und Biogas, Baumaterial
- Diskussion ökologischer Aspekte: z. B. Monokulturen, Verbrauch von Nahrungsmitteln, Abbaubarkeit der Produkte
Basiskonzepte und Kompetenzorientierung
- Raumstrukturen von Amylose (Spirale) und Cellulose (lineares Molekül) (Struktur-Eigenschafts-Konzept)
Kompetenzbereich Reflexion (EPA):
- … erörtern und bewerten Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung wichtiger Rohstoffe vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen,
- … beurteilen Technikfolgen, wirtschaftliche Aspekte und Stoffkreisläufe im Sinne der Nachhaltigkeit.
Diese Aspekte können in Diskussionen zu oben angebenden Themen im Unterricht aufgegriffen werden.
Vorschläge für Experimente
- Tyndalleffekt einer Stärke-„Lösung“ mithilfe eines Laserpointers untersuchen
- Nachweis von Stärke mit Iod in Suspensionen von Stärkepulver und Mehl, in Nudelwasser, auf der Schnittfläche einer Kartoffel, im Weißbrot (S)
- Erwärmen einer mit Iod versetzten Stärke-Suspension (S)
- Hydrolyse von Stärke durch Salzsäure (S)
- enzymatische Hydrolyse durch Speichel (S)
- Stärkefolie (S)
- Säure- und Laugenbeständigkeit von Cellulose
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