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Bayerisches Staatsministerium
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Aminosäuren
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Link-Ebene
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Überlegungen zur Umsetzung des Lehrplans
Grundlagen in den Lehrplänen der Jgst. 8-11
- CNTG 10.3 Biomoleküle: Aminocarbonsäuren und Proteine
- C 10.4 Reaktionsverhalten organischer Verbindungen: Aminocarbonsäuren und Proteine
- B 9.3 Grundlagen der Genetik und B 11.2 Molekulargenetik
- B 10.1 Stoffwechsel des Menschen: Nährstoffe
- B 11.1 Strukturelle und energetische Grundlagen des Lebens: enzymatische Prozesse
Vorschläge zu Inhalten und Niveau
- Grundstruktur: Amino- und Carboxy-Gruppe, Bedeutung der Bezeichnung „α“ und „L“, verschiedene Reste, Nomenklatur:
- α-Aminocarbonsäuren als Bausteine der Proteine
- Fischer-Projektionsformel und L-Konfiguration, Molekülchiralität
- Vielfalt und Einteilung: α-Aminocarbonsäuren mit unterschiedlich langen Kohlenstoff-Ketten, mit polaren oder unpolaren, aliphatischen oder aromatischen, sauren oder basischen Resten
- Trivialnamen können im Unterricht verwendet werden. Im Abitur werden immer die IUPAC-Namen angeben. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht, über welche Kenntnisse zur Nomenklatur die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen:
Trivialname |
Abkürzung |
IUPAC-Namen |
Glycin |
Gly |
2-Aminoethansäure |
Alanin |
Ala |
2-Aminopropansäure |
Valin |
Val |
2-Amino-3-methylbutansäure |
Leucin |
Leu |
2-Amino-4-methylpentansäure |
Isoleucin |
Ile |
2-Amino-3-methylpentansäure |
Phenylalanin |
Phe |
2-Amino-3-phenylpropansäure |
Serin |
Ser |
2-Amino-3-hydroxypropansäure |
Threonin |
Thr |
2-Amino-3-hydroxybutansäure |
Asparaginsäure |
Asp |
2-Aminobutandisäure |
Glutaminsäure |
Glu |
2-Aminopentandisäure |
Lysin |
Lys |
2,6-Diaminohexansäure |
- Keine Benennung folgender Aminosäuren nach den IUPAC-Regeln:
Cystein (Cys), Tyrosin (Tyr), Arginin (Arg), Histidin (His), Asparagin (Asn), Glutamin (Gln) und Tryptophan (Trp)
- Die Eigenschaften einer Aminosäure ergeben sich aus dem Vorhandensein von funktionellen Gruppen: Amino- und Carboxygruppe, funktionelle Gruppen in den Resten (z. B. Amino-, Carboxy- Hydroxy-, Thio-Gruppe)
- Wiederholung: Protonendonator, -akzeptor, Ampholyt
intramolekulare Protolyse: ungeladene Aminosäuren ohne reale Bedeutung; Zwitterionenstruktur, Zwitterionen formal ungeladen
- Verhalten bei Säure- oder Laugenzugabe: Zusammenhang zwischen Ladung/Polarität (Teilchenebene) und Löslichkeit (Stoffebene)
- isoelektrischer Punkt (IEP): pH-Wert, bei dem eine Aminosäure als Zwitterion vorliegt, keine Berechnung des IEP aus den pKS-Werten
- Elektrophorese zur Trennung eines Aminosäure- oder Proteingemisches: Prinzip des Verfahrens (gepuffertes Feststoff- oder gelartiges Medium, elektrische Gleichspannung, Wanderungsrichtung oder Nicht-Wanderung (nur Ausrichtung im elektrischen Feld) entsprechend der Ladung, Wanderungsgeschwindigkeit), Anwendung in Technik und Labor (z. B. Blutseren: zum Nachweis bestimmter Tumorerkrankungen)
Basiskonzepte und Kompetenzorientierung
- Einfluss der funktionellen Gruppen (Struktur-Eigenschafts-Konzept)
- Säure-Base-Eigenschaften von Aminocarbonsäuren (Donator-Akzeptor-Konzept)
- Elektrophorese: Versuchsaufbau, -durchführung und -auswertung (Erkenntnisgewinnung)
Vorschläge für Experimente
- Vergleich der wässrigen Lösungen von Ethylamin, Ethansäure und Glycin in Bezug auf Leitfähigkeit (S)
- Löslichkeit von Aminosäuren in saurer, neutraler und basischer Lösung: kleine Spatelspitze der Aminosäure im Reagenzglas mit Wasser schütteln, tropfenweise Zugabe von Salzsäure (c(HCl)=0,1 mol/l) bis zum Lösen, dann Zugabe von Natronlauge (c(NaOH)=1 mol/l) (Bei Verwendung von Tyrosin bietet sich ein Vergleich mit Phenol an.) (S)
Beispiel Text
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