Dieses Teilthema stellt die erfahrene Lehrkraft vor gewisse Herausforderungen: Jahrzehntelang dominierte das Thema nicht nur die Weltpolitik, sondern auch den zeitgeschichtlichen Unterricht. Ordner voller Unterrichtsmaterialien, umfangreiches, auf Zeitzeugenschaft basierendes Wissen und sicherlich auch die Macht der Gewohnheit können dazu verleiten, dieses Thema stärker zu gewichten, als es der Lehrplan verlangt. Denn dieser fordert keine ereignisgeschichtliche, alle Jahrzehnte des Kalten Kriegs umfassende und auf alle Einzelphasen eingehende Überblicksdarstellung, sondern die Analyse eines exemplarischen Konflikts, an dem typische Merkmale (etwa die bipolare Struktur der Welt; Auswirkungen der auf Atomwaffenbesitz beruhenden „Abschreckungspolitik“ usw.) verdeutlicht werden können – Merkmale, die auch in den verschiedenen Phasen des Kalten Kriegs (Anspannung in den 1950er, 1960er und 1980er Jahren; Entspannung in den 1970er Jahren) stabil blieben. Diese Merkmale sollten so behandelt werden, dass der Status der USA in der Weltpolitik (eine von zwei „Supermächten“) deutlich wird und mit der Stellung der USA in anderen Phasen der Geschichte verglichen werden kann. Die gründliche Behandlung eines Fallbeispiels genügt hierzu völlig; die vergleichende Besprechung aller im Lehrplan genannten Konflikte (Korea-Krieg; Kuba-Krise; Vietnam-Krieg) wäre sicher zu zeitintensiv.