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11/12 Französisch (4)

Die Schüler führen auf der Grundlage der bisher erworbenen soliden Fertigkeiten und Kenntnisse Französisch fort und gelangen zu einer vertieften sprachlichen und interkulturellen Kompetenz. Dadurch erweitern sie ihre Allgemeinbildung, erwerben Studierfähigkeit und können ihr Wissen später auch berufsbezogen nutzen.

Im Gebrauch des Französischen in Wort und Schrift gewinnen sie zunehmend an Sicherheit und Flexibilität und bauen so ihre Kommunikationsfähigkeit aus. Die Erfahrung der eigenen Lernfortschritte soll die Freude der Jugendlichen an der Beschäftigung mit diesem Fach intensivieren und ihr Interesse daran fördern: Auch nach Beendigung ihrer Schullaufbahn sollen sie für eine selbständige Beschäftigung mit der französischen Sprache motiviert und dazu bereit sein, Entwicklungen in Frankreich und anderen frankophonen Ländern mit Aufgeschlossenheit zu begegnen und den Kontakt mit Französischsprachigen zu suchen.

In den Jahrgangsstufen 11 und 12 erwerben die Schüler eine wissenschaftspropädeutische Grundbildung mit praxisnahem Anwendungsbezug. Sie festigen und erweitern – auch in fächerübergreifenden Zusammenhängen – Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten und können so die französische Sprache im schulischen, privaten und beruflichen Bereich nutzen. Sie befassen sich intensiv auch mit anspruchsvolleren Texten und Kommunikationssituationen, arbeiten mit einem hohen Maß an Selbständigkeit, setzen Lern- und Arbeitsmethoden bewusst ein und nutzen dabei auch außerschulische Lernmöglichkeiten. Die eingehende Auseinandersetzung mit der Literatur und Kultur Frankreichs und der französischsprachigen Welt erfahren sie als Bereicherung. Soziokulturelle und kulturelle Phänomene sowie aktuelle Entwicklungen werden differenziert betrachtet, unterschiedliche, ggf. auch historische Perspektiven mit einbezogen.

F 11/12.1 Sprache

Die Schüler bauen ihre sprachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus, sodass sie schließlich in der Lage sind, eine Vielzahl von Situationen des privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Lebens in französischer Sprache zu bewältigen. Ihren Wortschatz erweitern sie themenorientiert; tragende grammatische Strukturen festigen und vertiefen sie auch im Hinblick auf ihre stilistische Bedeutung. Sie erfassen auch anspruchsvollere Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexte, erschließen deren Aussage sowie wichtige Gestaltungsprinzipien, können mündlich und schriftlich argumentieren und auf unterschiedliche Gesprächspartner eingehen.

Die Schüler trainieren das Verstehen authentischer, nicht allein standardsprachiger Hör- und Hör-/Sehtexte unter zunehmend realitätsnahen Bedingungen. Ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit zeichnet sich in wachsendem Maße durch idiomatischen, flüssigen und situationsangemessenen Sprachgebrauch aus; sie üben sowohl, sich in unvorbereiteten Situationen spontan relativ umfassend zu äußern, als auch längere mündliche Vorträge vorzubereiten und adressatengerecht darzubieten. Durch die intensive Auseinandersetzung mit einem breit gefächerten Angebot an nicht-fiktionalen und fiktionalen Texten gelangen die Schüler zu einer höheren Kompetenz im Leseverstehen. Im schriftlichen Sprachgebrauch achten sie insbesondere auf die Präzision des Ausdrucks, eine differenzierte und stringente Argumentation sowie stilistische Angemessenheit. Sie übertragen komplexere Inhalte auch aus weniger vertrauten Themengebieten mündlich wie schriftlich in die jeweils andere Sprache.

Die Sprachreflexion macht den Schülern Erscheinungsformen und Gesetzmäßigkeiten bewusst, die zur Attraktivität und Lebendigkeit des gesprochenen und des geschriebenen Französisch beitragen. Sie sensibilisiert die Schüler für die Funktionen von Sprache und erleichtert es ihnen, ihre eigene Sprachproduktion auf ihre Angemessenheit hin zu überprüfen und zu optimieren. Dieses vertiefte Sprachbewusstsein befähigt sie, im Sinne der Mehrsprachigkeit aus ihren Französischkenntnissen auch Nutzen für das Erlernen weiterer Sprachen zu ziehen.

Die am Ende der Jahrgangsstufe 12 angestrebten kommunikativen Fertigkeiten entsprechen der Stufe B2, im Bereich des Leseverstehens der Stufe C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.

Kommunikative Fertigkeiten

Hörverstehen

  • zunehmend ­komplexe Äußerungen, Redebeiträge, Vorträge und Diskussionen zu einem breiten Spektrum von Themen global und in wichtigen Details verstehen, auch unter realistischen Bedingungen (z. B. Hintergrundgeräusche, hohes Sprechtempo, von der Standardsprache abweichende Varietäten)

  • Ausschnitten aus Rundfunksendungen, Spielfilmen und Dokumentarfilmen sowie ggf. Talkshows über aktuelle Ereignisse und allgemeine Themen die Hauptinformationen entnehmen, auch wenn nicht ausschließlich die Standardsprache gebraucht wird

Mündliche Ausdrucksfähigkeit

  • sich an einem Gespräch über allgemeine Themen – ggf. auch mit Muttersprachlern – situationsgerecht beteiligen, dabei möglichst flexibel auf Gesprächspartner und Argumente, auch auf unvorhergesehene Wendungen von Diskussionen und Situationen reagieren, sich ggf. mit Umschreibungen behelfen

  • Sachverhalte zu einem breiten Spektrum von Themen in vorbereiteter und spontaner Rede in klarer und detaillierter Form darstellen und kommentieren

  • die eigene Meinung darstellen und argumentativ begründen
  • Arbeitsergebnisse und Referate zu komplexeren Themen klar strukturiert präsentieren, weitgehend frei vortragen und auf Nachfragen flexibel reagieren

  • sich in prüfungs- und berufsbezogenen Situationen angemessen verhalten

Leseverstehen

  • längere sowie sprachlich zunehmend komplexe nicht-fiktionale und fiktionale Texte auch zu weniger vertrauten Themenbereichen in den wesentlichen inhaltlichen und sprachlichen Details verstehen

  • Lesetechnik und -tempo auf Länge und Schwierigkeitsgrad des Textes sowie die jeweilige Leseintention abstimmen (detailgenaues, kursorisches und selektives Lesen)

Schriftliche Ausdrucksfähigkeit

  • sich zu einem breiten Spektrum von auch weniger vertrauten Themen zusammenhängend und möglichst differenziert äußern

  • überzeugend die eigene Meinung zu vertrauten Themen darlegen
  • auf Fragen zu Texten sprachlich eigenständig, präzise und korrekt sowie inhaltlich detailgenau antworten

  • Arbeitsergebnisse je nach Verwendungszweck und Adressatenbezug in ausführlicher oder auch verkürzter Form strukturiert, sprachlich und inhaltlich klar verständlich darstellen

  • für private, studienbezogene und berufliche Zwecke relevante Schreibformen anwenden und die für die jeweilige Textsorte geltenden sprachlichen und formalen Konventionen beachten

Sprachmittlung

  • in zweisprachigen Situationen verschiedenster Art dolmetschen
  • Inhalte aus verschiedenen Themenbereichen in die jeweils andere Sprache übertragen, dabei in der Regel zusammenfassen oder selektiv wiedergeben, z. B. abhängig von Arbeitsauftrag oder Adressat

Sprachliche Mittel

Aussprache und Intonation

  • Aussprache und Intonation der authentischen Norm des français standard annähern; flüssig sprechen

  • beim gestaltenden Lesen und Vortragen auf Intonation, Artikulation und flüssige Darbietung achten

Wortschatz und Idiomatik

  • den Wortschatz zu den im Unterricht bislang behandelten Themenbereichen selbständig wiederholen, vertiefen und systematisch ausbauen; den Wortschatz durch Verwendung verschiedener Erschließungstechniken gezielt erweitern, auch im Hinblick auf die Erstellung stilistisch differenzierter Texte

  • den idiomatischen Wortschatz für verschiedene unterrichts-, alltags- und berufsbezogene sowie private Lebensbereiche festigen und erweitern

  • das Vokabular auch zur sprachlichen Interaktion und argumentativen Gesprächsführung ausbauen

  • Wortschatz zur vertieften Analyse von Texten kennen und anwenden

Grammatik

  • wesentliche Gebiete der Grammatik v. a. im Hinblick auf die Texterstellung auch eigenständig festigen und vertiefen sowie ggf. ergänzen, z. B. Tempusgebrauch, Satzgefüge, Variation bei Satzverknüpfungen, Bedingungssätze, Partizipialkonstruktionen

Sprachreflexion

  • die eigenen Französischkenntnisse als Basis für die fächerübergreifende Spracharbeit, auch im Sinn der Mehrsprachigkeit, erkennen

  • über Kenntnisse des idiomatischen Sprachgebrauchs zunehmend verfügen, auch kontrastiv

  • Gesetzmäßigkeiten der Wortschatzstrukturierung und Wortbildung reflektieren
  • adressaten- und situationsbedingte Unterschiede im Sprachgebrauch kennen
  • neuere Entwicklungen des Französischen kennen wie Neologismen, regionale Sprachentwicklungen, Jugendsprache

  • grammatische Strukturen und Lexik bestimmten Sprachniveaus bzw. Verwendungssituationen zuordnen

  • wichtige strukturelle Unterschiede zwischen dem Französischen und dem Deutschen kennen, z. B. Verbalisierung im Französischen vs. Nominalisierung im Deutschen

F 11/12.2 Umgang mit Texten und Medien

Durch die Auseinandersetzung mit authentischen Texten verschiedenster Art und zu einem breiten Themenspektrum entwickeln die Schüler ihr Interesse an der französischen Sprache und Kultur weiter.

Sie erschließen und bewerten Sachtexte aus unterschiedlichen Bereichen und Quellen. Anhand literarischer Texte lernen sie andere Lebensformen, Denkweisen sowie Haltungen kennen, erproben Verfahren formaler Analyse und nutzen Möglichkeiten individueller Deutung. Literatur wird – wenn möglich – auch in Verbindung mit Tonaufnahmen, Verfilmungen oder Theateraufführungen behandelt. Die Schüler gewinnen Einblicke in Literaturgeschichte und gängige Methoden der Interpretation von Texten, indem sie einige bedeutende Werke (ggf. in Auszügen) exemplarisch analysieren und Bezüge zum zeitgeschichtlichen Hintergrund sowie zu weiteren künstlerischen Ausdrucksformen (Kunst, Malerei, Musik), ggf. auch zur Literatur anderer Sprachen herstellen. Sie arbeiten Gestaltungsmittel sowie deren Wirkung und Aussageabsicht heraus und erschließen sich die ästhetische, historische und gesellschaftliche Dimension der Texte. Durch gezielte Hinweise werden die Schüler zudem zur Lektüre über die Schule hinaus angeregt.

Verschiedenste Schreib- und Sprechanlässe sollen die Schüler befähigen, sich in einem breiten Spektrum von Situationen sprachlich adäquat zu äußern. Die wachsende Sicherheit in der Anwendung des Französischen motiviert die Schüler, unterschiedliche, auch längere Texte differenziert und adressatengerecht zu formulieren. Kreatives Arbeiten eröffnet weitere Möglichkeiten des Umgangs mit Texten. Moderne Medien können dazu genutzt werden, einen tatsächlichen Adressatenbezug herzustellen. Die Schüler achten auf die Präzision des Ausdrucks, eine differenzierte und kohärente Argumentation, stilistische Angemessenheit sowie auf eine textartspezifische und adressatengerechte Darstellung.

Texterschließung

Textarten

  • nicht-fiktionale Texte: authentische, sprachlich und inhaltlich komplexere Hör-, Hör-/Seh- und Lesetexte aus vielfältigen Quellen

    • darstellende und argumentative Sachtexte
    • journalistische Texte
    • einfache wissenschaftliche Texte
    • Interviews
    • Statistiken und Graphiken
    • ggf.: Essays, Reden, Photos, Kurzfilme, auch Werbespots

 

  • fiktionale Texte: 
    • Begegnung mit einzelnen Komödien von Molière anhand von Auszügen, möglichst in Verbindung mit Theateraufführungen oder Verfilmungen
    • ggf. eine Fabel von La Fontaine
    • Begegnung mit mindestens einem narrativen Text des 19. Jahrhunderts anhand von Auszügen (z. B. Balzac, Flaubert, Maupassant, Stendhal, Zola)
    • Begegnung mit mindestens zwei Beispielen der Lyrik des 19./20. Jahrhunderts (z. B. Baudelaire, Eluard, Mallarmé, Prévert, Rimbaud, Verlaine)
    • ein Werk der erzählenden Literatur des 20. oder 21. Jahrhunderts als Ganzschrift (z. B. Camus, Duras, Modiano, Pennac, Sagan, Sartre, Schmitt, Tournier), ggf. ein weiteres Werk in Auszügen oder als Ganzschrift (z. B. ein geeigneter Jugendroman aus der Reihe Prix des lycéens allemands)
    • ein Drama aus dem 20./21. Jahrhundert (z. B. Beckett, Ionesco, Sartre) in Auszügen oder als Ganzschrift bzw. Auszüge oder eine Ganzschrift aus dem Bereich Film (Filmskript oder Textbuch)
    • Karikaturen
    • Einblick in die Welt französischsprachiger Comics (neben Tintin auch z. B. Gaston, Blake et Mortimer, Titeuf! ebenso geeignete bandes dessinées von z. B.Régis Loisel und Jaques Tardi)
    • klassische Chansons und moderne französischsprachige Musik (Pop und Rap), z. B. Bécaud, Brel, Cabrel, Goldman, Piaf, Trenet sowie Abd Al Malik, Farmer, Kaas, Khaled, Stromae, Zaz; auch z. B. slameurs
    • ein Spielfilm (ggf. in Ausschnitten), z.B. Les choristes, Au revoir les enfants, Le fabouleux destin d'Amélie Poulain, Bienvenue chez les Ch'tis; weitere Film- und Fernsehausschnitte

 

Kompetenzen

  • Texte im Hinblick auf Aussage, Struktur, Autorintention sowie ggf. Qualität der Information untersuchen und bewerten

  • Textart und Wirkungsabsicht sprachlich-stilistischer Mittel erkennen
  • wichtige Begriffe und Techniken der literarischen Interpretation anwenden wie Personencharakterisierung, Analyse von Handlungsführung, (Erzähl-)Perspektive, Zeitstruktur und Stil; dabei außertextliche Faktoren berücksichtigen

  • literarische Texte verschiedener Gattungen und Epochen untersuchen sowie literarisch und historisch einordnen

  • unterschiedliche Darstellungsformen von Themen und Texten vergleichen, z. B. Drehbuch, Film

  • komplexere bildliche und graphische Darstellungen analysieren und kommentieren

  • unterschiedliche Sichtweisen eines Themas vergleichend einander gegenüberstellen und untersuchen

Texterstellung

Textarten

  • argumentative und darstellende Texte wie Kommentare, Stellungnahmen, Zusammenfassungen mit und ohne Eingrenzung auf bestimmte Aspekte

  • (Kurz-)Referate
  • Briefe
  • ggf.: bandes dessinées, kleine narrative Texte, Gedichte, Interview

Kompetenzen

  • auch längere und detailliertere Texte zu vielfältigen, auch anspruchsvolleren Sachverhalten und Fragestellungen verfassen, dabei klar strukturieren sowie folgerichtig und differenziert argumentieren, ggf. landeskundliche bzw. literarische Bezüge herstellen sowie nach Möglichkeit eigene Erfahrungen mit einbeziehen

  • Informationen und Argumente aus verschiedenen – auch selbständig recherchierten – Quellen zusammenfassen, auswerten und bewerten

  • Anlässe für kreative Texterstellung nutzen, z. B. Texte dramatisieren, ergänzen oder fortschreiben; Handlungsalternativen aufzeigen, Perspektive wechseln

F 11/12.3 Interkulturelles Lernen und Landeskunde

Aufbauend auf ihrem in den vorangegangenen Jahrgangsstufen erworbenen Wissen über Frankreich und die französischsprachige Welt sowie auf ihren vielfältigen Erfahrungen mit interkulturellem Lernen, erweitern und vertiefen die Schüler ihre Kenntnisse in den angeführten Themenbereichen. Sie gelangen zu einem fundierten Urteil, wobei ihnen durch den Vergleich mit den Verhältnissen in Deutschland bzw. in anderen Ländern die Bedingtheit der eigenen Sichtweise bewusst wird. Die Grundlage der Beschäftigung mit landeskundlichen Inhalten bilden überwiegend authentische nicht-fiktionale und fiktionale Texte. Aktuelle Ereignisse bzw. gesellschaftliche Tendenzen und Entwicklungen werden gezielt mit einbezogen. Durch das Kennenlernen themenbezogener Informationsmöglichkeiten und -quellen sollen die Schüler zu eigenständiger Recherche befähigt und motiviert werden, sich auch außerhalb des Unterrichts mit Entwicklungen in Frankreich und der Frankophonie zu befassen. So bereiten sich die Jugendlichen darauf vor, sich bei der Begegnung mit Französischsprachigen auch im außerschulischen Bereich (Studium, Beruf und Privatleben) situationsangemessen zu verhalten.

Themenbereiche

Gesellschaft und politisches Leben in Frankreich

  • junge Menschen: Lebensstil, Ausbildung, Zukunftsperspektiven
  • soziale Entwicklungen und Probleme, z. B. Gesellschaft im Wandel: Geschlechterrollen, demographische Entwicklung, Mobilität und Migration, Traditionen, Werte und Normen

  • multikulturelle Gesellschaft; Integration, Identität, Rassismus, Religionen
  • Paris, andere Ballungsräume; province, banlieue, urbanisation; centralisme, décentralisation
  • politische Parteien und Institutionen

Umwelt, Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Arbeitswelt

  • Umweltprobleme und mögliche Lösungswege, z. B. Klimawandel, Energieversorgung, Verkehr, Konsum, Entsorgung

  • moderne Entwicklungen in Wissenschaft und Technik: Chancen und Probleme
  • Arbeitswelt, Wirtschaftsbereiche und Strukturwandel

Geschichte Frankreichs

  • wichtige Etappen der französischen Geschichte: Absolutismus, Revolution, Frankreich unter Napoleon, die Zeit der beiden Weltkriege, Frankreich seit 1945, Frankreichs Rolle im aktuellen Weltgeschehen

  • wichtige Etappen der deutsch-französischen Beziehungen; Deutschland und Frankreich im europäischen und globalen Kontext

Frankophonie

  • Zusammenschau und exemplarische Vertiefung wesentlicher, auch aktueller Aspekte der Frankophonie

  • Rolle und Stellung der französischen Sprache in Europa und der Welt

Kunst, Kultur, Medien

  • Alltagskultur, Lebens- und Essgewohnheiten, „savoir vivre“
  • kulturelles Leben in Frankreich und frankophonen Ländern: z. B. Literatur, Film, bildende Kunst, Theater, Musik, Architektur

  • Medien: Verbreitung, Tendenzen, Wirkung

F 11/12.4 Lernstrategien und Methoden selbständigen Arbeitens

Aufbauend auf den bereits erworbenen Kenntnissen und mithilfe der ihnen bekannten Arbeitsmethoden übernehmen die Schüler in den Jahrgangsstufen 11 und 12 Verantwortung für die Organisation großer Teile des eigenen Lernprozesses. Sie sind in der Lage, die erlernten Strategien entsprechend modifiziert auf andere Sprachen zu übertragen. Ihre methodische Grundbildung festigen und erweitern sie dahingehend, dass sie Basis lebenslangen Fremdsprachenlernens sein kann. Die Schüler beherrschen unterschiedliche Präsentationstechniken und bauen ihr Urteilsvermögen im Umgang mit selbst beschafftem Material aus verschiedenen Quellen aus, wobei ihnen die in ihren Seminaren zusätzlich erworbenen Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten zugute kommen. Damit bildet die in der Schule erworbene Medienkompetenz eine tragfähige Basis für Studium und Beruf. Zudem entwickeln die Schüler die Fähigkeit weiter, eigene Lern- und Arbeitsprozesse zu evaluieren und bei Bedarf zu optimieren.

  • bereits erworbene Strategien zur Erschließung unbekannter Wörter und Sinnzusammenhänge systematisch auch auf umfangreichere Texte anwenden

  • unterschiedliche Lesetechniken zur Informationsentnahme gezielt einsetzen
  • das eigene Leseverstehen gezielt im Rahmen privater, aber auch studien- und berufsbezogener Weiterbildung nutzen können

  • Wörterbücher, Grammatiken, Nachschlagewerke und weitere Hilfsmittel zum individuellen Lernen und Wiederholen sowie zum Erstellen und Überarbeiten eigener Texte heranziehen

  • Unterrichtsnotizen und Exzerpte selbständig anfertigen und als Basis für umfangreichere mündliche und schriftliche Äußerungen nutzen

  • verschiedene Quellen (ggf. auch in verschiedenen Sprachen) für Referate und ggf. zur Erschließung längerer Texte nutzen

  • Informationsdefizite präzise formulieren und selbständig Lösungswege finden
  • unterschiedliche Medien zur adressatengerechten Gestaltung eines Vortrags reflektiert einsetzen
  • eigene Arbeitsmethoden und Lernergebnisse evaluieren (z. B. in Form eines Portfolios) und optimieren, bekannte Strategien zur Verbesserung der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit anwenden (Fehleranalyse, Fehlerprophylaxe)

  • Gesprächsstrategien ausbauen und situationsgerecht anwenden
  • Projekte vorbereiten, durchführen und nachbereiten (ggf. auch fächerübergreifend)
  • Arbeitsprozesse in Teamarbeit selbständig und zielorientiert organisieren
  • größere Zusammenhänge erkennen und Wissen aus anderen Fächern einbringen
  • außerschulische Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen
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